Der mbh-Impuls zum Wochenende
Wenn wir in neue, unbekannte Situationen gebracht werden, dann baut unser Gehirn auf vorhandene Erfahrungen, um mit der Lage umgehen zu können. Das ist gut und schlecht zugleich. Nutzen Sie die richtigen Effekte an der richtigen Stelle. Unser mbh-Impuls zum Wochenende.
Wo Erfahrungen helfen
Unsere Erfahrungen machen eindeutig eine unserer menschlichen Stärken aus. Wir sind dazu in der Lage einer Situation durch „Vergleich“ mit gelerntem aus anderen Erlebnissen zu begegnen. Wir erhalten uns dadurch Handlungsfähigkeit und blockieren nicht.
Das ist gut, denn so weichen wir zum Beispiel auch dem Auto auf der Straße aus, wenn wir denn gelernt haben, dem Fahrrad auf dem Weg auszuweichen. Genau für diese lebensbedrohenden oder auch „nur“ gefährlichen Situationen hat die Evolution dies Muster auch angelegt.
Das Unterbewusstsein stellt dafür eine ständige Analyse unserer Umwelt an. Es vergleicht unsere Umwelt mit allen bekannten Mustern und stellt daraus eine Option zur Verfügung. Da unser Unterbewusstsein auch nicht darüber „nachdenken“ muss, binden wir scheinbar auch keine Ressourcen.
Was aber nicht hilft
Um die Optionen bereitstellen zu können, muss unser Unterbewusstsein die Situation aber „vereinfachen“. Das Gehirn sieht nur wesentliche Bausteine des Gesamtbildes, aber eben nicht alle Details.
Da unser Muster der Erfahrungsnutzung insbesondere für gefährliche Situationen gedacht ist, werden diese Symptome vorrangig beachtet.
Nun ist nicht jeder Change, den wir erleben, gleich mit lebensbedrohenden Rahmenparametern versehen. Vieles ist nicht bedrohlich, so dass mit der verkürzten Analyse ggf. falsche Handlungsmuster zur Verfügung gestellt werden.
Der Ausschnitt der Wirklichkeit ist eben nicht die ganze Wirklichkeit. Und Vereinfachung hilft eben auch nicht an jeder Stelle.
Was ebenfalls nicht hilft, ist im Kern die Handlungsoption an sich. Die Handlung war gut für eine „vergleichbare“ Situation, aber eben nicht für DIESE Situation. Wir bekommen also ggf. auch falsche, nicht passende Optionen zur Verfügung gestellt.
Der gefährlichste Aspekt ist aber, dass das Gehirn mit dem Griff in die Vergangenheit erst einmal neue Lösungen blockiert. Altes Vorhandenes, wird neuem Unbekanntem vorgezogen. Gerade bei Themen, die aber neue Ansätze brauchen, ist unser Gehirn also erstmal mehr hinderlich als hilfreich.
Kommt jetzt noch ein sich schnell wandelndes Umfeld mit neuem Lösungsbedarf hinzu, dann wird unser Gehirn zum Feind:
- Es bietet nur „Vergleichbares“, aber nichts exakt Passendes an.
- Die Lösungen sind vergangenheitsorientiert und damit nicht unbedingt zukunftsgerichtet.
- Wir müssen für Neues erst noch gegen unser Gehirn arbeiten, damit Altes beiseitegeschafft wird – das kostet Zeit und Energie, die für die neue Lösung hilfreicher wäre.
- Wir bleiben durch diesen „Energieverlust“ nicht auf Höhe der Zeit und verlieren schlimmstenfalls den Anschluss.
Vorsicht, der mbh-Impuls zum Wochenende verkürzt…
Ja, auch diese Aufzählung verkürzt, aber nur zum Zwecke der Veranschaulichung.
Wir laden Sie daher ganz offen ein, sich in Ruhe am Wochenende die Zeit zu nehmen und unsere kurze Analyse vollständig zu durchdenken.
Was stellen Sie denn bei sich fest? Ist Ihr Gehirn manchmal auch Ihr Feind, obwohl es doch nur „helfen“ will?
Was man dagegen tun kann?
Gegen den Reflex des Gehirns erst einmal gar nichts. Es hilft aber, wenn man seine Handlungsmuster auf diese Reflexe kennenlernt.
Nehmen Sie das immer sofort als „richtig“? Oder nur als Überbrückung?
Wie einfach fallen Ihnen neue Lösungen?
Hier kann Coaching wunderbar unterstützen. Sprechen Sie uns gern darauf an.
Ihnen allen ein wunderbares Wochenende.
Ihre managementberatung björn harder