Für den heutigen mbh-Impuls 20 – Sei wunderbar möchte ich die wundervolle Astrid Lindgren zitieren. Auch wenn dieses Zitat aus einem anderen Zusammenhang stammt, man hört hier geradezu Pippi Langstrumpf zu Tommy und Annika sprechen. Sei frech und wild und wunderbar! Was für eine schöne Aufforderung.
Ich kann mich noch sehr gut an meine Zeit mit den Büchern von Astrid Lindgren erinnern. Wie habe ich die Bücher geliebt. Dieses Frische, das Ungewöhnliche aber trotz allem irgendwie doch mögliche. Aber vor allem die Klarheit und Direktheit, die die Bücher haben.
Später durfte ich diese Zeit noch einmal mit meinen Kindern durchleben und ich habe es genossen diese Bücher vorzulesen.
Wunderbar und damit bin ich wohl auch sehr vorhersehbar, fand ich die Bücher rund um Pippi Langstrumpf. Eine wilde, freche Persönlichkeit, die aber nie verletzend, sondern schonungslos direkt und offen war.
Das Wunderbare entsteht für mich daraus, dass Pippi alles nach einem individuellen Maßstab hinterfragt und für sich selbst bewertet. Manchmal kindisch, es ist nun mal eine kindliche Figur, aber manchmal mit einem erstaunlich erwachsenen Blick auf die wirklich wichtigen Dinge.
Die Revolution Pippi Langstrumpf
In der damaligen konservativen Welt eine Revolution, fast ein Unding so etwas zu schreiben und auch heute höre ich immer wieder, dass Pippi und ihre Herangehensweise ungebührlich und nicht passend ist. Diese Bücher werden sogar Kindern bewusst vorenthalten, damit sie ja schön konform sind.
Mit dem heutigen mbh-Impuls 20 – Sei wunderbar möchte ich hier aber genau entgegenwirken. Kinder und wir Menschen müssen nicht konform sein. Die Schablonen, in die wir gepresst werden sollen und auch gepresst werden sind unnötig und vor allem in vielen Fällen gar nicht für die Person geeignet.
Ja, ich gebe zu, das Leben mit Kindern und Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen, ist anstrengend. Es läuft eigentlich nichts glatt durch und immer wieder müssen einfache Sachverhalte neu ausgehandelt werden.
Doch genau hier entstehen dann auch wunderbare Momente, die sonst nicht entstanden wären: Meine Tochter, die zu schöner Musik auf offener Straße rumtanzt und dabei freudig strahlt, obwohl alle anderen Drumherum komisch gucken und tuscheln.
Mein Sohn, der seine Freude, aber auch seinen Ärger direkt und ungefiltert herauslässt, auch wenn es laut wird, aber danach innerlich wieder strahlt. Meine Frau, die plötzlich mit einer Frage um die Ecke kommt, die manch einer bestimmt als frech empfindet, die mich dann aber immer wieder zum Lachen bringt.
Ihr seid wunderbar!
Der mbh-Impuls 20 – Sei wunderbar
Welche wilde Seite in Dir drängt schon so lange mal danach ausprobiert, gelebt zu werden? Wo wärst Du gern einmal frech, aber ohne verletzend zu sein, denn das ist ein gewaltiger Unterschied!
Mit diesem Impuls darfst und sollst Du Kraft tanken. Kraft dafür, dich nicht unterkriegen zu lassen. Sei wild, sei frech.
Sei wunderbar!
Ich freue mich auf Deine Geschichte. Du kannst diese gern hier im Kommentar hinterlassen, oder Du schreibst mir eine Email unter bh@mbharder.com.
Genau jetzt ist doch der richtige Zeitpunkt dafür. Bis gleich!
Heute, mit dem mbh-Impuls 16 – Routine, greife ich ein Thema auf, zu dem ich schon viele Rückmeldungen und Anfragen bekommen habe. Ist Routine nun gut, oder ist Sie „tödlich“, so wie Herr Cuelho sie in seinem Zitat bezeichnet. Ich denke dazu: es kommt darauf an. Mehr dazu im Impuls.
Routinen sind eine Erfindung der Evolution. Denn solche Routinen helfen uns Tätigkeiten auszuführen, ohne lange darüber nachdenken zu müssen. So bekommen wir den Kopf frei für andere Denkprozesse, während wir etwas tun.
Was die Evolution damit bezwecken wollte, ist der geringere Energieverbrauch durch unseren Körper, den eine Routine mit sich bringt. Aktives Nachdenken und bewusst kontrolliertes Handeln brauchen erheblich mehr Energie und die muss ja irgendwo herkommen.
Unsere frühen Vorfahren konnten aber nicht so wie wir einfach den Kühlschrank gehen und hatten etwas zu essen. Hier war es nicht klar, wann der nächste Energienachschub kommen würde. Also musste mit dem Vorhandenen gehaushaltet werden. Minimierung des Verbrauches war also ein evolutionärer Vorteil und Routinen boten diesen Vorteil.
Auch genießen wir es, wenn uns etwas wie automatisch von der Hand geht. Häufig bemerken wir diese Routinen nicht einmal, gerade weil wir hier so unbewusst agieren. Aber sie sind da.
Das ist die gute Seite der Routine, aber wie so ziemlich alles im Leben, gibt es auch eine Kehrseite der Medaille.
Routinen sind tödlich
Hast Du schon mal versucht eine Routine zu ändern? Dann hast Du jetzt vielleicht eine Ahnung worauf ich als erste Kehrseite hinaus will.
Wir brauchen für die Änderung von Routinen ungleich mehr Energie, wie für die Anlage einer Routine. Es ist also harte Arbeit gegen uns selbst, wenn wir eine Routine verändern wollen. Und gerade weil es so hart ist, ist es so süß in der alten Routine zu bleiben.
Die Welt ändert sich, aber wir bleiben in den alten Mustern hängen? Gut ist das wohl nicht.
Das zweite ist, Routinen geben unserem Gehirn keinen Reiz mehr. Wer nur in der Routine agiert, wird über kurz oder lang unzufrieden und unglücklich. Das kann sich sogar bis zum Burn-Out weiterentwickeln.
Wir sind mit unserem Gehirn nämlich stets nach etwas Neuem auf der Suche. Wir sind von Natur aus auch darauf programmiert zu lernen und uns damit weiterzuentwickeln. Wir wollen schon biologisch Effektivität und Effizienz in den für uns wichtigen Feldern steigern.
Ein ggf. erzwungener Verbleib in der Routine stumpft uns ab, „tötet“ quasi das Gehirn. Auch das ist wohl nicht gut.
Zum dritten sind Routinen gefährlich, gerade weil sie so unbewusst sind. Wir spulen das einfach ab, wobei wir die Außenwelt nur am Rande wahrnehmen. Das kann uns durchaus in sehr gefährliche Situationen bringen. „Huch, wo kommt das Auto her, da kam doch schon seit 2 Wochen niemand mehr…“ – Routine kann tödlich sein, oder?
Unser mbh-Impuls 16 – Routine
Routine ist also ein zweischneidiges Schwert, dass sich auch gegen uns richten kann. Wir brauchen und lieben sie, auf der anderen Seite müssen wir sie aber auch fürchten.
Wie bei so vielen Dingen kommt es also auf das gesunde und bewusst hergestellte Gleichgewicht an. Dann können wir dem Zitat von Paul Cuelho ehrlich entgegenhalten: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
Wenn Du mehr zu Routinen im Allgemeinen oder Deinen im Speziellen wissen möchtest, dann melde Dich bei mir.
Alle Kontaktdaten findest Du unter www.mbharder.com.
Ich wünsche Euch eine erfolgreiche Woche mit Euren Routinen.
Unser Experiment ist geglückt und Fortsetzung folgt, denn der Termin steht schon in den Kalendern. Das Versuchsmodell „Unser Großraumbüro namens Zoom“ geht für uns in Serie und alle, die dabei waren, freuen sich schon darauf. So zumindest die erste Stimmungsabfrage. Aber was ist geschehen, dass wir in Serie gehen? Wer mehr wissen will, muss weiterlesen…
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Unser Experiment hat für jede(n) was
Was für unsere Kunden notwendig ist, soll für uns doch gern zur Kür werden. So lässt sich ein wenig die Stimmung beschreiben. Voller Vorfreude sind wir in unseren „Zoom-Co-Working-Space“ gestartet und wir wurden überzeugt.
Am Freitagnachmittag haben wir festgestellt: Experiment geglückt – Fortsetzung folgt und das wurde auch gleich in den Kalendern fixiert. Das nächste Co-Working wird gleich in dieser Woche stattfinden.
Was ist passiert, dass wir davon so überzeugt sind? Das Wichtigste war – es war für alle ganz einfach.
Punkt 08:30 Uhr öffnete sich der Co-Working-Space und wir trafen uns schon auf unterschiedlichen Tagesständen. Die einen beim ersten Kaffee, andere schon beim Frühstück und wieder andere schon vollständig arbeitsbereit, aber das war völlig egal. Ist im Büro ja auch nicht so viel anders.
Wie Menschen und auch wir nun mal so sind: erstmal quatschen, lästern, austauschen und fröhlich gemeinsam in den Tag starten.
Erste Regel des Experiments: Jede(r) kann, keiner muss
Schon beim Austausch entwickelte sich der Tag. „Was liegt denn bei Euch heute so an?“ war natürlich eine Frage, denn es gab ja kein festes gemeinsames Thema für den Tag. Aber eigentlich gab es das doch. „Ich muss meine Steuern machen“ war das Massenthema des Tages, aber unter uns, nicht jeder ist dazu gekommen oder hat es fertiggestellt…
„Was gibt es denn für Themen, wo wir auch was zusammen machen können, oder ihr den/die Anderen braucht?“ – auch das ein wesentlicher Austausch gleich am Beginn des Tages.
Also kurzerhand geklärt wer denn wo mitmachen will, ein bisschen Zeiten geplant und schon ging es los. Jeder konnte, aber niemand musste. Schließlich rief der eigene Schreibtisch und wir hatten allesamt unseren/einen Tag im Homeoffice. Daher bildeten sich unterschiedliche Grüppchen und das war für alle ok. Einfach so. Tolles Gefühl!
Zweite Regel des Experiments: Rein und raus, so wie es passt
„Ich muss dann und dann mal raus, da habe ich einen Call/Termin oder sonst was. Danach komme ich aber wieder“ – mit der ersten Aussage in diese Richtung entstand Regel Nummer 2. Auch der Zoom-Co-Working-Space ist keine zwingende Dauerveranstaltung.
Kommen und gehen gehört dazu, wenn wir denn den eigenen Arbeitsplan abarbeiten. Auch wer später erst dazu kam, nur kurz vorbeischaute, oder ganz schnell wieder weg war, war ein schöner Teil des Ganzen.
Auch das ging organisch ganz leicht von der Hand und war von allen Mitmachenden sofort akzeptiert.
Dritte Regel des Experiments: Videoarbeit geht auch still
Ich gebe ja zu, dass das meine wesentliche Befürchtung war: Dass sich irgendwie ein dauerhafter Geräuschteppich entwickelt, weil immer irgendwer sich austauscht, oder etwas reinruft, oder, oder, oder…
Aber nö! So, wie wir die gemeinsamen Phasen hatten, gab es auch die „Einzelphasen“, wo jede(r) still an seinen Themen vor sich hin arbeitete. Nur selten eine Frage, oder ein „bis gleich“, wenn denn jemand ausstieg. Videoarbeit geht also auch still.
Will als Phase aber auch „geplant“ bzw. zumindest angesagt sein…
Purer Luxus: die Anderen sehen
Wir kennen das alle. Du arbeitest an einem Thema, denkst über etwas nach und schaust in der Gegend herum. Was ist normal im Homeoffice.? Du bist allein. Mal der Blick aus dem Fenster, mal der schweifende Blick durch den Raum, aber das ist alles bekannt, 1000mal gesehen.
Im Experiment war das anders. Die Videos waren an, es gab etwas anderes zu sehen und wenn es nur war, dass jemand telefonierte und andere auch still mit gesenktem Kopf am Rechner fleißig waren. Jeder Blick auf die kleinen bewegten Bilder gab einen anderen Eindruck. Niemand war alleine, da war ein Team, da waren andere Menschen. Und die waren im Zweifel auch nur einen Mausklick entfernt. Nur das Mikro öffnen und schon war direkter Kontakt machbar. Purer Luxus im Homeoffice!
Vierte Regel des Experiments: Breakout-Room und telefonieren für Kleingruppen nutzen
„Können wir zwei mal kurz das und das klären?“ – auch das kennen wir alle. Im Büro gehen wir mal eben eine Tür weiter und stellen da die Frage. Niemand erwartet dabei, das der/die andere sofort bereitsteht, aber man geht mit einer Rückmeldung.
Das geht im Homeoffice nicht. Anrufen und dann darauf hoffen, jemanden zu erreichen und bestenfalls nicht zu stören, ist die einzige Chance, wenn man nicht per Email arbeiten will.
In unserem Großraumbüro war das einfach. Mikro auf, kurz fragen und Vorgehen vereinbaren. Fühlte sich an, wie sonst im Büro.
Genutzt haben wir dann beides. Breakout-Rooms oder das Telefonat. Und wieder der Luxus: Selbst beim Telefonat war der/die Andere zu sehen. Vor allem, die restliche Gruppe konnte in Ruhe weiterarbeiten.
Und hier auch mal nur unter uns: Es war schon lustig die Gesprächspartner ab zu mal beim Telefonat zu beobachten…
Wichtige Erfahrung dabei aber auch: Die Videokonferenz sollte mindestens zwei Gastgeber/Hosts haben, sonst wird der eine immer rausgerissen und trägt die Last der Organisation von Räumen. Aber auch das lässt sich ja gut im Tool organisieren.
Fünfte Regel des Experiments: Pausen zum Genuss machen
Ich gebe ganz ehrlich zu – so abwechslungsreich, wie im Experiment, waren meine Homeoffice-Pausen noch nie.
Angefangen mit dem „Bürosport“ zu Beginn des gemeinsamen Tages, über kleine Spielsequenzen bis hin zu kleinen gemeinsamen Pausen mit einfach ein bisschen quatschen (oder gemeinsam Essen). Auch die Unterbrechungen waren wertvolle Zeit und wir konnten wieder viel von einander lernen und erfahren. Quality Time im Homeoffice. Entschuldigung für die Formulierung, aber wie geil ist das denn?
Experiment geglückt – Fortsetzung folgt
Dieser Tag war nicht nur ein Experiment, für mich war er ein Erfolgsmodell. Zum Glück nicht nur für mich, sondern für alle Anderen auch. Daher gibt es eine Fortsetzung. Wieder am Freitag und wieder als Experiment.
Ein Experiment bleibt es, weil andere Teilnehmer:innen dazu kommen, weitere Regeln sich herausbilden, bisherige Regeln bestimmt verändert, angepasst oder verworfen werden.
Unser Großraumbüro namens Zoom bleibt für uns ein offenes Experimentierfeld. Und das ist gut so.
Ich freue mich darauf und bin gespannt, ob Ihr auch solche Erfahrungen gemacht habt.
Vielleicht habt Ihr ja auch noch Fragen zu anderen Dingen, die ich hier nicht niedergeschrieben habe.
Daher mein heutiger Call-to-Action: Schreibt mir Eure Erfahrungen oder Eure Fragen! Jetzt und direkt…
Arbeiten Sie schon wieder, oder sind Sie noch im Sabbatical, so der kleine Seitenhieb eines Kunden in dieser Woche. Aber ja, ich bin wieder zurück und damit geht es dann auch hier weiter. Einmal Luft holen war gut, aber es ist auch erschreckend wie kurz doch gefühlt eine Woche ist…
Vor knapp einer Woche habe ich mir selbst eine kurze Auszeit verordnet. Ich hatte keine Lust mehr. Der Spaß, der Reiz, der Ansporn war weg. Also war es an der Zeit für eine Ruhepause, mit der Routine brechen und etwas Anderes machen.
Meine Frage war ja – Darf ich das? Und ich habe darauf viele Rückmeldungen bekommen. Vielen Dank dafür. Viele haben mich unterstützt und gesagt Ja, Du darfst das. Wenige Stimmen meinten, das Recht sei schon da, aber sollte man das so öffentlich machen? Und auch ganz wenige meinten, Andere könnten auch keine Pause machen, also warum ich. Ich bin dankbar für diese ganzen Rückmeldungen, zeigen Sie doch auf, wie verschieden wir alle mit diesen Zeiten und mit Transparenz umgehen.
Jede der Rückmeldungen, die ich erhalten habe, kann ich nachvollziehen und finde sie auch völlig berechtigt. Aus dem jeweiligen Blickwinkel hat jede(r) für sich Recht und vor allem ein Anrecht auf seine Meinung. Aber muss jeder dieser Blickwinkel auch meiner sein, oder darf ich meinen eigenen einnehmen und auch daraus handeln? Ja, ich darf und ich habe und es war gut so.
Es war erschreckend wie kurz doch diese eine Woche gefühlt war. Die Zeit raste und quasi am Tag nach meinem Blog, war die Woche auch schon wieder vorbei. Ich weiß, kalendarisch unmöglich, aber gefühlt real.
Nun war es auch nicht so, als ob diese Woche komplett arbeitsfrei war, aber ich habe ganz bewusst Zeit für mich, Zeit für nur Sitzen auf der Terrasse, Quality-Time für Familie und anderes mit eingebaut. Ich habe diese besondere Zeit sehr genossen. Allein durch meine Entscheidung, allein durch diesen bewussten Prozess des „kurz mal Aussteigens“ ergab sich ein anderer Blick auf genau dieses Tun. Irgendwie war das Handeln bewusster, reicher und auch nachhaltiger.
Ich werde nicht behaupten, dass mit dieser Woche alles in meinem Kopf gelöst ist. Noch lange nicht, dafür braucht es auch noch weiter Zeit, die ich mir auch nehmen werde. So lange es die Auftragslage hergibt, werde ich einen Tag in der Woche (und ich meine nicht das Wochenende) frei halten. Kein Office, kein Termin, sondern Zeit für das Besondere, Konzentration auf etwas Anderes usw..
Ich rufe für mich aktuell die 4-Tage-Woche aus! Nur das mit dem Lohnausgleich muss ich nochmal mit meinem Chef besprechen…
Aber Spaß beiseite, warum mache ich das, was hat mich diese Woche gelehrt?
Ich habe gelernt, dass ich mit mir selbst anders umgehen muss. Meine Arbeit macht mir Spaß und erfüllt mich auch, aber ich gebe mich auch gern für die Arbeit auf. Das muss und kann doch eben mal usw. – das kennt sicherlich jeder. In der Woche habe ich aber gemerkt, wie sehr ich dann dieses „eben mal“ ausgedehnt habe, nach dem Motto: Wo du gerade dabei bist, dann doch eben auch noch das und das…
Und genau das war und ist nicht richtig für mich. Gestern schrieb mir eine Kollegin in einem anderen Zusammenhang: „So wie ich Dich kenne, bin mir sicher, Dir gehen die Ideen nie aus.“. An dem Punkt war ich vor der Auszeit aber. Mir fehlten Ideen, der Bezug, der Auslöser gerade weil ich keine Zeit mehr für das Andere hatte. Nur wer raus kommt aus der Blase kann anderes sehen, hören, verarbeiten und daraus etwas generieren.
Daher dieser eine Tag in der Woche – hier lasse ich diese Arbeitsblase platzen, um über den Tellerrand, das sonst eigene Handeln hinweg zu schauen und ganz bewusst mit Routinen und allem zu brechen. Ich sehe das vor allem als berufliches Experiment, daher auch nicht die Verlagerung ins Wochenende.
Das Wochenende ist privat und gehört der Familie – mit diesem Wert bin ich aufgewachsen und den will ich nicht infrage stellen – auch eine bewusste Entscheidung.
Beruflicher Ausstieg erfolgt also in beruflicher Zeit, sprich „unter der Woche“, also bleibt mir nur die 4-Tage-Woche… Tag 5 ist „frei“. Frei für andere Lektüre, frei für einen Spaziergang, frei für kreatives Faulenzen, frei für tolle Gespräche mit spannenden Menschen, die eben keinen direkten beruflichen Bezug haben und vieles weitere mehr. Was das alles sein kann, da lasse ich mich selbst überraschen. „Trust the process“ – auch so ein prägender Wert in meinem Leben.
Jedes Handeln hat Konsequenzen, so auch einer der Hinweise aus den Kommentaren zu meiner Pause. Richtig! Mein Handeln hatte die Konsequenz, dass ich wieder klarer sehe, dass ich wieder mehr Kontakt mit mir selbst habe, dass ich andere Entscheidungen getroffen habe, deren Notwendigkeit ich überhaupt nicht gesehen habe.
Ja, es hatte sicherlich auch geschäftliche Konsequenzen. Vielleicht hat der ein oder andere Leser und Kunde nicht angerufen und auch meine 4-Tage-Woche ist eine geschäftliche Konsequenz. Ich kann, ich will und werde mit diesen Konsequenzen leben und weiter arbeiten, aber aktuell fühlt es sich richtig an und das ist auch wichtig.
Daher heute ein bewusster Aufruf an alle Leser da draußen: Machen Sie mal bewusst Pause! Wir Menschen brauchen das!
Wenn Sie nicht wissen wie das gehen könnte oder das nicht unbegleitet machen wollen, dann ist das ein richtiger Grund, dass wir beide miteinander sprechen. Man muss sich nur trauen – aber das ist ja bekanntlich ein anderes Thema…
Ihnen allen weiterhin eine erfolgreiche Zeit!
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