Der mbh-Impuls zur neuen Woche

Mache Betroffene zu Beteiligten – dieser Grundsatz der Veränderung ist schon uralt und eigentlich sollte den doch inzwischen jede Führungskraft kennen und beherzigen. Das Thema Beteiligung ist ja schließlich nicht erst durch „agile Methoden“ erfunden worden. Doch ist das wirklich „Basiswissen“ bzw. „Basisnutzung“?

Mitnichten. Noch immer werden in vielen Veränderungen Beteiligte (lieber) zu Betroffenen gemacht. Und stets gibt es eine Vielzahl an „guten Gründen“, warum Unternehmen oder Führungskräfte die Beteiligung klein gehalten haben.

Zuallererst höre ich immer wieder das Argument Beteiligung koste zu viel Zeit und zu viel Geld, denn in der Zeit seien die Mitarbeiter*innen ja nicht produktiv. Ganz dicht auf den Fersen ist dann das Argument: „Wir wollen Unsicherheit vermeiden, daher geht das nur in kleinem Kreis“. Und darauf folgen dann eine weitere, quasi unendliche Vielzahl an sonstigen, für mich Scheinargumenten.

Aber bleiben wir mal bei Argument 1 – den betriebswirtschaftlichen Kosten. Ja, es stimmt, Beteiligung kostet Zeit und Geld, aber die Rechnung ist zu kurz gedacht, wenn ich nicht den Aufwand, den ich durch Nacharbeit oder Mehraufwand aufgrund nicht erfolgter Beteiligung in der Umsetzungsphase habe, entgegensetze und auch berechne.

Doch das wird lieber ausgeblendet – auch der Produktivitätsverlust, der entsteht. Erst wenn das Unternehmen quasi an die Existenzgrenze getrieben wird, dann wird dies plötzlich betrachtet.

Beteiligung kostet und zahlt aber über den gesamten Prozess. Was ich in der Konzeption ggf. in der Zeit verliere, hole ich in der Umsetzung wieder auf, was ich in Beteiligung investiere, spare ich klassisch in den Umsetzungskosten wieder ein. Wobei der Faktor der Zeit- und Kostenersparnis meist höher ist, als in vergleichbaren Nicht-Beteiligungsprojekten.

Auch die Argumentation mit der Unsicherheit ist ja nicht völlig fehl am Platz. Die Ansage „es wird anders“ sorgt selbstverständlich für Unruhe und Unsicherheit. Aber Beteiligung schafft dann ganz schnell über die Transparenz wieder für Ruhe und Verlässlichkeit und vor allem binde ich mein Team viel schneller an das neue Ergebnis.

Der Positiveffekt ist auch hier im Gesamtprozess zu sehen. Und dieser Effekt lohnt sich auch hier.

Wir haben in den letzten Jahren schon viele Projekte mit breiter Beteiligung begleitet. Zum Teil kam es in der Breite erst durch unsere Intervention oder durch unser Projektdesign dazu. Argumentiert haben wir immer mit „Veränderung mit Sogwirkung“ und im Nachhinein hatten wir stets Erfolg mit diesem Ansatz.

Nicht immer wurde der Sog zu einem reißenden Strudel, aber die Projektlaufzeiten waren kürzer, die Umsetzungsphasen weniger aufwändig. In Zeiten des häufigen Wandels also eine Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit auf den Markt.

Wenn das nicht Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist!

Falls Sie von unseren Erfahrungen mit Beteiligung und vor allem deren Organisation in Veränderungsprojekten auch profitieren wollen, dann sprechen Sie uns an.
Gern unterbreiten wir auch Ihnen ein Angebot für Ihr Projekt, Ihre Veränderung.

Ihnen allen eine erfolgreiche und spannende Woche.

Ihre managementberatung björn harder

Was für eine Entwicklungschance für Führungskräfte!

Ich habe mich entschieden!

Die Betrachtung dessen, was „wir retten müssen“, um arbeitsfähig zu bleiben, oder um mit dieser Pandemie umgehen zu können, lasse ich in den Hintergrund rücken. Mein Blick geht ab sofort nach vorn. Dahin, wo wir etwas lernen können. Dahin, wo Führungskräfte sich jetzt entwickeln können.

Die Chance, die sich aktuell eröffnet, ist riesig und wird so wohl nie wieder kommen.

Die letzten Wochen haben uns gezeigt, dass Dinge, die wir kurz vorher noch für unmöglich, oder nicht machbar gehalten haben, doch gehen. Die letzten Wochen haben uns gezeigt, dass es doch anders geht – und das sogar gut. Anders, mit anderen Herausforderungen, mit Hürden und Umgewöhnungen, aber es geht.

Was wir aktuell erleben ist „VUCA“ in reinster Form. Wer dieses Schlagwort noch nicht kennt – es setzt sich zusammen aus „volatility“ („Volatilität“), „uncertainty“ („Unsicherheit“), „complexity“ („Komplexität“) und „ambiguity“ („Mehrdeutigkeit“). VUCA bedeutet schlicht und ergreifend: Es treten jetzt in rasender Geschwindigkeit Gegebenheiten ein, die wir noch kurz vorher nicht haben kommen sehen, auf die wir uns nur sehr begrenzt vorbereiten konnten und die uns nun zwingen, rasch zu handeln. Genau das haben wir getan. Mit Erfolg, wenn wir mal über die Grenzen hinweg schauen.

Aber nach dem „Feuerwehreinsatz“ muss ich mich jetzt fragen, was lerne ich daraus? Was an guten Dingen kann ich für die Zukunft übernehmen, an welchen Feldern muss ich weiter wachsen, was hat sich nicht bewährt.
Das gilt auch und vor allem für Führungskräfte.

Mich hat die jüngere Vergangenheit dazu gebracht meine Glaubenssätze massiv zu hinterfragen. Stimmt mein Wertesystem hier eigentlich noch – vor allem stimmt es mit der Wirklichkeit noch überein. Die Antwort darauf lautet: ja und nein.

So kann und muss es Führungskräften im Allgemeinen auch gehen. Homeoffice – in den meisten unserer Unternehmen früher undenkbar, oder nur für „elitäre Kreise“. Führen auf Distanz – für viele Führungskräfte kein vorstellbares Modell. Selbstorganisiertes Arbeiten der Mitarbeiter ohne enge Aufsicht – für viele Führungskräfte ein Horrorszenario. Das können meine Mitarbeiter nicht. Da passieren zu viele Fehler. Da ist mehr Pause als Arbeit.

So oder so ähnlich klang es in Workshops, Coachings und Trainings. Wie gut, dass Mitarbeiter dies inzwischen in das Reich der Märchen (oder der falschen Glaubenssätze) verbannt haben. Nochmal – es geht und das gut so!

Also liebe Führungskräfte, Unternehmer, Lenker und Leiter, hinterfragt Eure Glaubenssätze, Eure Werte, Eure Einstellungen zum Thema „New Work“. Das Thema Homeoffice ist ja nur eine winzige Facette davon.

„Glaubenssätze hinterfragen – das ist jetzt für Führungskräfte das A&O

managementberatung björn harder

Glaubenssätze hinterfragen – wie mache ich das denn? Die Methode heißt ganz schlicht „warum, warum, warum“. Aber sie funktioniert nur, wenn man wirklich ehrlich zu sich und mit sich ist

Ein Beispiel dazu:
„Bei uns geht Homeoffice nicht, weil es mir wichtig ist, auch räumlich nah an meinen Mitarbeitenden zu sein.“
Warum?
„Weil es mir wichtig ist, auf dem Laufenden zu sein, woran genau sie arbeiten, und überprüfen zu können, wo sie stehen.“
Warum?
„Weil sich das in der Vergangenheit immer wieder als sinnvoll erwiesen hat, da auf dem Laufenden zu sein und gegebenenfalls korrigierend einzugreifen.“
Warum?
„Wenn ich nicht eng begleite, unterlaufen meinen Mitarbeitenden Fehler, und ich muss die dann geradebiegen.“
Warum?

Der Glaubenssatz hier scheint zu sein, dass die Mitarbeitenden Fehler machen, wenn man sie nicht beaufsichtigt. Und der ist leider noch vielfach verbreitet.

Und es kann auch gut sein, dass man diese Erfahrung in der Vergangenheit gemacht hat. Meiner Erfahrung nach gibt es aber viele Gründe, warum Fehler unterlaufen – und die Wahrscheinlichkeit, dass der Grund dafür ist, dass alle außer dem Chef unfähig sind, ist dann doch eher gering.

Fehler unterlaufen…

  • wenn Prozesse nicht transparent niedergelegt sind, sodass man sich nicht zuverlässig an ihnen orientieren kann,
  • wenn sich Vorgaben regelmäßig ändern, aber niemand so genau weiß, was denn jetzt eigentlich der aktuelle Stand ist,
  • wenn Menschen nicht richtig eingearbeitet werden,
  • wenn Prozesse nicht genau definiert sind und jede/r sich seinen eigenen Weg suchen muss,
  • wenn Menschen überlastet sind und nach Abkürzungen suchen.

Es gibt also viele Gründe für Fehler oder Ungenauigkeiten – doch mehr Kontrolle ist meistens nur eine kosmetische Lösung.

Ich gebe zu, dies ist nur ein klassisches und vereinfachtes Beispiel, aber es zeigt, dass wir über ganz viele Dinge nachdenken können und müssen:

  • Wie habe ich bisher kommuniziert?
  • Wie ist das mit Arbeitszeiten?
  • Wie ist das mit selbstbestimmten Arbeiten?
  • Wie ist das mit Homeoffice?
  • Wie funktioniert das „Führen mit Zielen“ besser?
  • Wie stehe ich zu wirklich flexiblen Arbeitszeiten?
  • Was ist denn meine Aufgabe als Führungskraft? Meeting, Meeting, Meeting, oder Da sein für meine Mitarbeiter?
  • Wie ist das mit „Zeit für Führung“?

Jetzt ist die Zeit diese Dinge für die Zukunft zu gestalten.

Mit dem Austritt aus dem Lockdown ist die beste Chance die neuen Werte und Normen im Unternehmen, in meiner eigenen Führung zu verankern.
Wir kommen aus der veränderten Welt in die vermeintlich „heile Welt“ zurück, aber auch hier ist die Zeit nicht stehen geblieben. Ein „weiter so wie früher“, wird nicht mehr funktionieren. Auch Mitarbeiter*innen haben gelernt und erkannt, was sich getan hat. Auf vieles wollen und müssen Sie auch gar nicht mehr verzichten.

Es liegt an Führungskräften, Unternehmer*innen jetzt voran zu schreiten und das was Corona uns ermöglicht hat in optimale, zukunftsorientierte Bahnen zu lenken.

Seien Sie mutig – der Mut wird belohnt werden.

„Mutig voran schreiten – das ist das Gebot der Stunde!

managementberatung björn harder
Was ist Ihre „richtige Tür“?

Gern begleiten wir Sie auf Ihrem Weg zu neuen Einstellungen, Glaubenssätzen und auch Regelungen für Ihr Unternehmen. Das gesamte Team steht Ihnen gern zur Verfügung.

Sprechen Sie uns an! Hier finden Sie uns: Kontakt

Gutes Gelingen!

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