Podcast # 28 – Vom Unsinn mit dem Sinn

Folge 28 – Vom Unsinn mit dem Sinn

Der Unsinn mit dem Sinn ist keine Einbildung. In einem Vortrag eines Online-Kongresses vor wenigen Wochen gab es die folgende These:

Zukünftig wird es einen Wettbewerb neben Preis und Qualität in den Unternehmens-Philosophien geben.

Stephan Greb, Kliniken Heiligenfeld

Dieser Satz lies mich nochmal über einige frühere Folgen dieses Podcasts nachdenken.

Auch ich habe schon mehrfach über den Faktor „Sinn im Unternehmen“ gesprochen und dabei die Wichtigkeit betont.

Doch was ist Sinngebung? Wie funktioniert „Purpose“ im Unternehmen und was gilt es zu bedenken?

Reichen die bunten Bilder und schönen Worte der Vergangenheit oder muss ich als Unternehmen doch weiterdenken? Und genau hier beginnt der Unsinn im Sinn, denn viele Organisationen tun zwar etwas, aber das erfüllt nicht den Zweck, den ich und auch Stephan Greb meinen.

Also was tun?

  1. Jetzt reinhören!
  2. Die richtigen Schritte tun
  3. Purpose richtig nutzen

Viel Erfolg bei allen Schritten und Gedanken.

Der mbh-Impuls zum Wochenende

Der mbh-Impuls zum Wochenende

Wenn wir in neue, unbekannte Situationen gebracht werden, dann baut unser Gehirn auf vorhandene Erfahrungen, um mit der Lage umgehen zu können. Das ist gut und schlecht zugleich. Nutzen Sie die richtigen Effekte an der richtigen Stelle. Unser mbh-Impuls zum Wochenende.

Wo Erfahrungen helfen

Unsere Erfahrungen machen eindeutig eine unserer menschlichen Stärken aus. Wir sind dazu in der Lage einer Situation durch „Vergleich“ mit gelerntem aus anderen Erlebnissen zu begegnen. Wir erhalten uns dadurch Handlungsfähigkeit und blockieren nicht.

Das ist gut, denn so weichen wir zum Beispiel auch dem Auto auf der Straße aus, wenn wir denn gelernt haben, dem Fahrrad auf dem Weg auszuweichen. Genau für diese lebensbedrohenden oder auch „nur“ gefährlichen Situationen hat die Evolution dies Muster auch angelegt.

Das Unterbewusstsein stellt dafür eine ständige Analyse unserer Umwelt an. Es vergleicht unsere Umwelt mit allen bekannten Mustern und stellt daraus eine Option zur Verfügung. Da unser Unterbewusstsein auch nicht darüber „nachdenken“ muss, binden wir scheinbar auch keine Ressourcen.

Was aber nicht hilft

Um die Optionen bereitstellen zu können, muss unser Unterbewusstsein die Situation aber „vereinfachen“. Das Gehirn sieht nur wesentliche Bausteine des Gesamtbildes, aber eben nicht alle Details.

Da unser Muster der Erfahrungsnutzung insbesondere für gefährliche Situationen gedacht ist, werden diese Symptome vorrangig beachtet.

Nun ist nicht jeder Change, den wir erleben, gleich mit lebensbedrohenden Rahmenparametern versehen. Vieles ist nicht bedrohlich, so dass mit der verkürzten Analyse ggf. falsche Handlungsmuster zur Verfügung gestellt werden.

Der Ausschnitt der Wirklichkeit ist eben nicht die ganze Wirklichkeit. Und Vereinfachung hilft eben auch nicht an jeder Stelle.

Was ebenfalls nicht hilft, ist im Kern die Handlungsoption an sich. Die Handlung war gut für eine „vergleichbare“ Situation, aber eben nicht für DIESE Situation. Wir bekommen also ggf. auch falsche, nicht passende Optionen zur Verfügung gestellt.

Der gefährlichste Aspekt ist aber, dass das Gehirn mit dem Griff in die Vergangenheit erst einmal neue Lösungen blockiert. Altes Vorhandenes, wird neuem Unbekanntem vorgezogen. Gerade bei Themen, die aber neue Ansätze brauchen, ist unser Gehirn also erstmal mehr hinderlich als hilfreich.

Kommt jetzt noch ein sich schnell wandelndes Umfeld mit neuem Lösungsbedarf hinzu, dann wird unser Gehirn zum Feind:

  1. Es bietet nur „Vergleichbares“, aber nichts exakt Passendes an.
  2. Die Lösungen sind vergangenheitsorientiert und damit nicht unbedingt zukunftsgerichtet.
  3. Wir müssen für Neues erst noch gegen unser Gehirn arbeiten, damit Altes beiseitegeschafft wird – das kostet Zeit und Energie, die für die neue Lösung hilfreicher wäre.
  4. Wir bleiben durch diesen „Energieverlust“ nicht auf Höhe der Zeit und verlieren schlimmstenfalls den Anschluss.

Vorsicht, der mbh-Impuls zum Wochenende verkürzt…

Ja, auch diese Aufzählung verkürzt, aber nur zum Zwecke der Veranschaulichung.

Wir laden Sie daher ganz offen ein, sich in Ruhe am Wochenende die Zeit zu nehmen und unsere kurze Analyse vollständig zu durchdenken.

Was stellen Sie denn bei sich fest? Ist Ihr Gehirn manchmal auch Ihr Feind, obwohl es doch nur „helfen“ will?

Was man dagegen tun kann?

Gegen den Reflex des Gehirns erst einmal gar nichts. Es hilft aber, wenn man seine Handlungsmuster auf diese Reflexe kennenlernt.

Nehmen Sie das immer sofort als „richtig“? Oder nur als Überbrückung?

Wie einfach fallen Ihnen neue Lösungen?

Hier kann Coaching wunderbar unterstützen. Sprechen Sie uns gern darauf an.

Ihnen allen ein wunderbares Wochenende.

Ihre managementberatung björn harder

Podcast # 27 – Die Nach-Corona Kommunikationsfalle

Podcast # 27 – Die Nach-Corona Kommunikationsfalle

Podcast # 27 – Die Nach-Corona Kommunikationsfalle

Immer stärker und häufiger schnappt sie zu: die Nach-Corona-Kommunikationsfalle. Kaum jemand bemerkt sie, bevor sie zugeschnappt ist. Dabei liegt sie im Grunde auf der Hand. Sie sorgt auch schon vor dem Zuschnappen für viel Aufwand und Zeitbedarf. Was die Falle ist? Reinhören!

„Die Falle ist die bisherige Kommunikationsfrequenz und -intensität der vergangenen Monate.“

Björn Harder

Warum ist das eine Falle?

Mit den Bemühungen der letzten Monate in Sachen enger Kommunikation haben die Führungskräfte Erwartungshaltungen geschaffen. Aufgrund der für viele unbekannten Situation von Führung auf Distanz wurde durch ein „mehr“ an Kommunikation versucht die Lücke zu füllen. Die Kommunikation ging dann auch deutlich mehr ins Persönliche und mensch hat sich oft auch ganz anders kennengelernt.

Jetzt besteht natürlich die Erwartung, dass Umfang und Frequenz auch bei Rückkehr in die Präsenz bestehen bleiben. Doch genau hier steuern die Führungskräfte meist wieder zurück zum vorherigen Normal. Das stößt dann auf Widerstand und in vielen Fällen geht auch Vertrauen zu Bruch.

Also, was tun? Reinhören und Tipps mitnehmen!

Viel Erfolg mit dem Podcast dieser Woche.

Ihre managementberatung björn harder

Der mbh-Impuls zur neuen Woche

Jeder ist ein Genie! Stimmt das, oder greift hier Albert Einstein einmal richtig daneben? Wie wir dies einschätzen und warum wir dem Nobelpreisträger ausdrücklich zustimmen, das gibt es heute zu lesen.

Jeder ist ein Genie – das nenne ich mal eine gewagte These. Wenn denn jeder ein Genie ist, warum reden wir dann über Ergebnisse aus der PISA-Studie, die für Deutschland nicht unbedingt die besten sind?

Warum reden wir dann über ein Leistungsgefälle im schulischen oder anderen Wissenskontexten? Wenn denn jeder ein Genie ist, dann muss doch jeder glänzen und die Analysen oder Ergebnisse müssten überall nur bestens sein.

Aber ist dies das, was Albert Einstein damit zum Ausdruck bringen will? Nein, auf keinen Fall. Jeder ist ein Genie lässt sich auch anders ausformulieren: Jeder kann irgendetwas richtig gut und genau hier hat er etwas von einem Genie. Oder kurz: Jeder hat mindestens ein Talent, das ihn auszeichnet.

Es kommt also wie so häufig auf den Blickwinkel, auf den Kontext an, in dem Aussagen und Betrachtungen stehen, denn nur in diesem Kontext lassen sich solche Aussagen richtig bewerten.

Der Appell, den der Nobelpreisträger hier an die Menschheit richtet, ist eindeutig: Macht es möglich, dass Menschen ihre individuellen Talente entdecken und nutzbar machen können und dürfen. Gebt diesen Menschen den Raum für Entwicklung.

Denselben Appell entwickeln wir auch immer mal wieder bei unseren Kunden und Klienten. Ganz häufig bekommen wir ja als Trainer, Berater, Coaches einen Auftrag aus einer Mängelbetrachtung heraus. Bitte sorgt dafür, dass unsere Menschen im Unternehmen unseren Anforderungen gerecht werden. Und genau das zeigt sich dann auch immer in den entsprechenden Detailherausforderungen.

Denn was viele Unternehmen damit verbinden, ist ein stückweit der Anspruch „uniformiere unsere Mitarbeiter“, damit diese in die gewollte Schublade passen. Mitarbeiter A in Bereich X soll eben bei gleicher Aufgabe genauso funktionieren wie Mitarbeiter B in Bereich X. Aber diese Gleichmachung soll auch bitte mit einem gleichen Instrumentarium erfolgen – ein Workshop und danach geht es doch.

Was außerdem viel zu selten in Unternehmen stattfindet, ist eine echte Erforschung der Talente eines Mitarbeiters. Ist der in dem Bereich, in dem er oder sie arbeitet, überhaupt optimal eingesetzt? Wo könnten wir vielleicht noch mehr von diesem Menschen profitieren?

Dazu ein Beispiel aus unserer Auftragshistorie:
Wir waren gebucht einen Changeprozess bei einem international tätigen Medizintechnikunternehmen zu begleiten. Dabei ging es auch in ganz wenigen Fällen darum herauszuarbeiten, wo einige wenige Mitarbeiter künftig unterkommen, denn der bisherige Job entfällt.

Die Personalentwicklung hatte da schon tiefe Vorarbeit geleistet und mit den typischen Gesprächen und „was kannst Du Dir vorstellen“ und ähnlichem ganz viele Felder abgeklopft. Aber bei einem Mitarbeiter gähnte da noch ein Riesenloch. Es gab nichts, nicht mal eine Idee, denn auch der Mitarbeiter wusste zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht mal, wie ihm geschah.

Einfacher Job mit geringem Bildungsstand und damit war das auch ein potenziell ganz leicht ersetzbarer oder abkömmlicher Mitarbeiter, daher wurde auch nicht mehr viel Aufwand betrieben.

Wir durften dann aber zum Glück mit allen Betroffenen noch einmal sprechen, wir wurden mit unseren Einschätzungen gehört und unsere Rückmeldung war: mit diesem einen Mitarbeiter lohnt sich nochmal ein anderer Versuch. Gesagt, getan und wir durften hier mit einer großen Persönlichkeits- und Fähigkeitsdiagnostik den Menschen durchleuchten. Er selbst hatte auch Interesse daran, weil er so etwas noch nie in seinem Leben erlebt hatte – seine Potenziale durfte er bislang immer nur selbst einschätzen. Einen „Förderer“ hatte er noch nie gehabt.

Das Ergebnis war, dass er ein auffallend hohes technisches Verständnis hatte. Weiterhin zeigte sich, dass er Komplexitäten gut überblicken konnte und darin Muster und Ansätze entdeckte.

Aus einer „blöden Idee“ bei einem Feierabendbier mit dem Personalchef nach einem ganz besonders anstrengenden Tag haben wir diesen Mitarbeiter in eine Hospitation die Entwicklungsabteilung geschickt und dabei in ein Projekt, wo es um Miniaturisierung von Bauteilen geht. Was dann geschah, hat uns aber auch alle überrascht. Der Mitarbeiter blühte auf und sprühte vor Ideen. Gestandene Ingenieure bescheinigten dem Unternehmen, dass hier Innovationen entstanden, die sonst nicht oder mindestens nicht so schnell gekommen wären.

Ohne technisches Studium und nur mit einem geringen Schulabschluss war hier jemand, der die Zusammenhänge überblickte, Ansätze lieferte und dann in Kooperation mit den Ingenieuren das Projekt zu einem Erfolg führte. Für’s Rechnen, Zeichnen und andere Dinge brauchte es die Fachkräfte, aber die Analyse der Komplexität und Entwicklung von Lösungen, das war seine Domäne. Und genau hier arbeitet der Mitarbeiter auch heute noch und das mit großem Erfolg – er liebt seinen Job!

Zugegeben, so ein Fall ist wie er Sechser im Lotto und der Sprung in den Tätigkeiten ist hier auch riesig, aber im Kern haben wir, habe ich, dadurch wieder einmal bewiesen bekommen, dass Talent nicht nur im Offensichtlichen liegt, sondern, dass auch forschen und komplett „out-of-the-box“-Denken und Handeln sich immer wieder lohnt.

Wissen Sie wirklich genau, was Ihre zu führenden Menschen wirklich können? Wo genau sind die Talente? Oder hat jeder bei Ihnen schon eine feste Schublade bekommen, ohne, dass alle Informationen, auch die über den Tellerrand hinaus, bewertet sind?

Vielleicht ist ja Mitarbeiter Z nur deswegen so „fehleranfällig“ oder wenig motiviert, weil er nicht entlang seiner Talente eingesetzt ist!

Ist das eine Überlegung wert? Ja? Dann wünsche ich Ihnen eine erkenntnisreiche Woche.

Sofern wir Ihnen dabei hilfreich zur Seite stehen können, sprechen Sie uns gern an. Wir freuen uns auf Sie und Ihre Menschen.

Ihre managementberatung björn harder

Podcast # 26 – Das Ruder in der Hand behalten

Folge 26 – „Das Ruder in der Hand behalten“

Podcast # 26 – Das Ruder in der Hand behalten

„Das Ruder in der Hand behalten“ – ein Zitat, dass wir bestimmt alle kennen. Gerade bei Führungskräften ist dies eine gern benutzte Metapher.

Aber ist das überhaupt richtig? Passt die Metapher überhaupt? Welches Mindset steckt dahinter, wenn eine Führungskraft so kommuniziert?

In unserem Podcast # 26 prüfen wir die Metapher „Das Ruder in der Hand behalten“ auf die Führungstauglichkeit. Lassen Sie sich einfach mal überraschen. Es wird eine gemeinsame Reise und das Ziel ist noch nicht ganz klar!

Hören Sie rein!

Der mbh-Impuls zur neuen Woche

Mache Betroffene zu Beteiligten – dieser Grundsatz der Veränderung ist schon uralt und eigentlich sollte den doch inzwischen jede Führungskraft kennen und beherzigen. Das Thema Beteiligung ist ja schließlich nicht erst durch „agile Methoden“ erfunden worden. Doch ist das wirklich „Basiswissen“ bzw. „Basisnutzung“?

Mitnichten. Noch immer werden in vielen Veränderungen Beteiligte (lieber) zu Betroffenen gemacht. Und stets gibt es eine Vielzahl an „guten Gründen“, warum Unternehmen oder Führungskräfte die Beteiligung klein gehalten haben.

Zuallererst höre ich immer wieder das Argument Beteiligung koste zu viel Zeit und zu viel Geld, denn in der Zeit seien die Mitarbeiter*innen ja nicht produktiv. Ganz dicht auf den Fersen ist dann das Argument: „Wir wollen Unsicherheit vermeiden, daher geht das nur in kleinem Kreis“. Und darauf folgen dann eine weitere, quasi unendliche Vielzahl an sonstigen, für mich Scheinargumenten.

Aber bleiben wir mal bei Argument 1 – den betriebswirtschaftlichen Kosten. Ja, es stimmt, Beteiligung kostet Zeit und Geld, aber die Rechnung ist zu kurz gedacht, wenn ich nicht den Aufwand, den ich durch Nacharbeit oder Mehraufwand aufgrund nicht erfolgter Beteiligung in der Umsetzungsphase habe, entgegensetze und auch berechne.

Doch das wird lieber ausgeblendet – auch der Produktivitätsverlust, der entsteht. Erst wenn das Unternehmen quasi an die Existenzgrenze getrieben wird, dann wird dies plötzlich betrachtet.

Beteiligung kostet und zahlt aber über den gesamten Prozess. Was ich in der Konzeption ggf. in der Zeit verliere, hole ich in der Umsetzung wieder auf, was ich in Beteiligung investiere, spare ich klassisch in den Umsetzungskosten wieder ein. Wobei der Faktor der Zeit- und Kostenersparnis meist höher ist, als in vergleichbaren Nicht-Beteiligungsprojekten.

Auch die Argumentation mit der Unsicherheit ist ja nicht völlig fehl am Platz. Die Ansage „es wird anders“ sorgt selbstverständlich für Unruhe und Unsicherheit. Aber Beteiligung schafft dann ganz schnell über die Transparenz wieder für Ruhe und Verlässlichkeit und vor allem binde ich mein Team viel schneller an das neue Ergebnis.

Der Positiveffekt ist auch hier im Gesamtprozess zu sehen. Und dieser Effekt lohnt sich auch hier.

Wir haben in den letzten Jahren schon viele Projekte mit breiter Beteiligung begleitet. Zum Teil kam es in der Breite erst durch unsere Intervention oder durch unser Projektdesign dazu. Argumentiert haben wir immer mit „Veränderung mit Sogwirkung“ und im Nachhinein hatten wir stets Erfolg mit diesem Ansatz.

Nicht immer wurde der Sog zu einem reißenden Strudel, aber die Projektlaufzeiten waren kürzer, die Umsetzungsphasen weniger aufwändig. In Zeiten des häufigen Wandels also eine Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit auf den Markt.

Wenn das nicht Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist!

Falls Sie von unseren Erfahrungen mit Beteiligung und vor allem deren Organisation in Veränderungsprojekten auch profitieren wollen, dann sprechen Sie uns an.
Gern unterbreiten wir auch Ihnen ein Angebot für Ihr Projekt, Ihre Veränderung.

Ihnen allen eine erfolgreiche und spannende Woche.

Ihre managementberatung björn harder

Der mbh-Impuls zum Wochenende

Der ist ein echtes Original – etwas, dass wir gern einmal über Menschen sagen, wenn wir sie kennengelernt haben. Trotzdem treffen wir eine solche Aussage eher selten. Was sorgt dafür, dass wir so etwas sagen (können)? Und hat Picasso mit seinem Zitat Recht? Das wollen wir heute beleuchten.

Um es gleich vorweg zu nehmen – wir Menschen brauchen Vorbilder und unser Streben solchen Vorbildern nachzueifern, uns bestimmte Eigenschaften auch zu eigen zu machen, soll hier in keiner Weise negativ belegt werden. Es ist gut, wenn wir uns aus Vorbildern das Gute für unser Leben herausarbeiten und die gewünschten Aspekte in unser Leben integrieren.

Aber damit sind wir meist schon beim Kern der Sache. Viele Menschen setzen „vom Vorbild lernen“ mit „dem Vorbild entsprechen“ gleich. Oft wollen wir „genauso sein, wie…“. Können wir das aber überhaupt? Ist unser Lebensweg so anpassbar, dass wir sein können wie jemand anders? Komplett gleich?

Aus meiner Sicht nein, denn wir sind immer das Produkt unserer ganz individuellen Einflüsse. Die Summe aller Erkenntnisse und Prägungen sorgt für eine Individualität, mit der wir aufrecht durch’s Leben schreiten können.

Doch wie häufig tun wir das? Denn um den ersten Satz dieses Beitrags noch einmal aufzugreifen: Mit unserer Individualität sind wir ein Original und zwar jeder ein echtes!

Wir müssen nicht sein wie andere, um ein „eigenes“ Leben zu haben.

Um Picasso aber besser einzuordnen, muss man sich den Kontext anschauen, in dem dieses Zitat entstanden ist.

Vor diesem Satz wurde Picasso gefragt, was er davon hielte, dass viele Künstler sich von den Stilen anderer Maler inspirieren lassen und versuchen sich diese Fertigkeiten anzueignen. Darauf antwortete er mit diesem Satz.

Auch ihm ging es dabei darum aufzurufen eine eigene Künstlerpersönlichkeit zu erschaffen, eigene Originale zu schaffen und nicht nur „erfolgreiches nachmalen“ zu gestalten.

Und hier passen dann die Argumente wieder zusammen: Wer sich von Einflüssen von Vorbildern inspirieren lässt, der darf und muss damit etwas eigenes schaffen. Die kopierte Facette hat im eigenen Lebens- und Erfahrungskontext nämlich eine ganz andere Wirkung und Bedeutung, als beim Vorbild. Mein innerer Schatz wird durch die Übernahme vom Vorbild nämlich erweitert und nicht überschrieben.

Lieber gut kopiert, als schlecht selbst gemacht – so ein anderes Zitat. Aber die Kopie darf dann nicht allein das bestimmende Element sein. Ein Vorbild soll immer nur dazu dienen etwas weiter anzureichern.

Eine ganze Spezies von Menschen, die sich den breiten Wunsch „so zu sein wie andere“ gerade ziemlich perfide (so meine ganz persönliche Wertung dazu) zunutze macht, ist die Berufsgattung der „Influencer“. Sie zeichnen in den sozialen Medien eine perfekte Welt mit all den Attributen, die andere gern hätten. Durch die künstliche Perfektion verstärken Sie den Sog des „Ich will so sein…“ aber nur weil das „dann habe ich auch…“ damit verbunden wird.

Also ganz profan das Spielen mit dem Neidfaktor des Menschen. Durch Neid, durch den Versuch hier „das Leben eines anderen zu erreichen“ werde ich aber in meinem Leben nicht reicher.

Genau das ist es aber, was wir als „Original“ bei einem Menschen bewerten. Diese Menschen haben eine eigene Position und damit einen gewissen eigenen „inneren Reichtum“, wenn man dies so bezeichnen will.

Pflegen Sie also Ihren inneren Schatz, nicht neidgetrieben, sondern mit Sicht auf die Stärkung ihrer eigenen Person – werden Sie zum Original!

Damit verbunden ist auch das Wissen, wer man selbst denn sein möchte, wohin einen der eigene Weg auch führen soll. Wenn Sie hier erst noch Erkenntnis für sich schaffen wollen, oder müssen, dann lassen Sie uns ins Gespräch kommen.

Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen.

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihre managementberatung björn harder

Podcast # 25 – Das Büro neu definieren

Folge 25 – Das Büro neu definieren

Podcast # 25 – Das Büro neu definieren

Corona hat uns an vielen Stellen das Homeoffice beschert. Sehr viele Unternehmen nehmen „das Geschenk“ gern an. Viele Organisationen haben schon gehandelt. Andere sind in der Planung die bestehenden Büroflächen zu verkleinern.

Was ist mit dem Einfluss auf die Unternehmenskultur und Zusammenarbeit? Bleibt das Büro trotzdem einfach der Standort der Büromöbel und der sich wiederholenden Tätigkeiten?

Es gibt gute Gründe hier umzudenken. Denn Büro kann mehr als nur strukturiertes Abarbeiten.

Unser heutiger Podcast beleuchtet, warum wir mit Corona auch die Chance haben, „Büro“ von Grund auf anders zu denken. Wir laden Sie ein sich mit uns in eine neue Bürokultur zu denken. Unser gemeinsamer Auftrag? Das Büro neu definieren – Unser Podcast # 25…

Angst vor Veränderung?!

Angst vor Veränderung

Angst vor Veränderung müssen wir eigentlich gar nicht haben

Immer wieder schlägt sie zu – unsere „Angst vor Veränderung“. Besonders im beruflichen Kontext, so scheint es, ist dies eine unvermeidliche Begleiterscheinung. Kaum fällt der Hinweis „es wird anders“, schon steigt unser Stresspegel ins Unermessliche.

Dabei ist Veränderung doch etwas ganz Normales. Jeden Tag ändert sich irgendetwas um uns herum. Und jeden Tag ändern wir auch irgendetwas in unserem Tun. Veränderung ist also eigentlich das Normalste der Welt. Warum also dieses Phänomen?

Es ist nicht die Veränderung an sich…

Wenn man mit den Betroffenen in Veränderungen spricht, ist es in den seltensten Fällen die sachliche Veränderung an sich. Es ist vielmehr stets die Frage: Was macht die Veränderung mit mir?

Es geht also eher um die Hilflosigkeit, wenn wir die Veränderung nicht selbst gestalten können, also „ausgeliefert“ sind. Oder wenn wir gerade am Anfang dieser Prozesse noch gar nicht genügend wissen, also die wilden Spekulationen bunte Blüten treiben.

Die Diskussion, die von Führungskräften zu führen ist, ist also eher eine emotionale, als eine rein sachliche. Oftmals werden aber nur die rein sachlichen Elemente transportiert. Nur keine Emotionen!

Warum nur? Haben wir verlernt mit Emotionen umzugehen? Haben Emotionen in der Arbeitswelt nichts zu suchen? Sind Emotionen sogar tabu?

… die uns Angst macht.

Tabu?! In gewisser Weise schon. Leider.

Mit Emotionen, sowohl den eigenen, aber noch mehr mit den fremden, umzugehen, gehört zur Königsdisziplin von Führung. Aber leider nicht immer zu den Kernkompetenzen von Führungskräften.

Wir stehen in Unternehmen an vielen Stellen in einem Umbruch. Die frühere (und auch heute noch vorhandene) Tendenz, Führung über Fachkompetenz zu organisieren muss abgelöst werden. Es zahlt sich nicht aus, den besten Fachmann, die beste Fachfrau zur Führungskraft zu machen. Und das sogar im doppelten Sinne.

Das Unternehmen verliert erstens Produktivität, weil operative Kompetenzen nicht mehr maximal zielgerichtet eingesetzt werden. Zweitens sind Fachspezialisten nicht zwingend mit Führungskompetenzen ausgestattet und ermöglichen auch bei Anderen kein optimales Leistungsumfeld. Das Unternehmen verliert also an zwei Stellen.

Das haben viele inzwischen erkannt und steuern um. Führungskräfte werden mit den benötigten Kompetenzen speziell ausgesucht. Genau wie Fachspezialisten mit ihrem Können und Wissen.

Unternehmen brauchen also Spezialisten bei jeder Aufgabenerledigung. Sie brauchen auch Fachspezialisten für Führung. Dann sind auch Emotionen nicht mehr tabu.

Im Leben gehen wir ganz normal mit Emotionen um

Gönnen wir uns einen ganz kurzen Blick über den Tellerrand:
Ihr Kind kommt auf Sie zu und weint. Ein ganz klarer Ausdruck von Emotionen, oder? Würden Sie hier auch emotionslos, sachlich reagieren (wollen)? Nein, hier nehmen Sie sich der Emotionen an.

Sie hören genau hin, erforschen, was denn passiert ist. Sie geben Halt, sie beruhigen, aber vor allem, Sie gehen auf das Kind spürbar ein.

Warum machen wir das nicht im unternehmerischen Kontext?

Hier nimmt man sich selten die Zeit zu forschen. Hier muss die Sachaussage reichen.

Weil es Zeit kostet? Weil es unangenehm ist?

Der Mix macht den Grund

Es ist der Mix aus allen genannten Faktoren.

Führungskräften fehlt häufig die Zeit zu führen. Das Führung auch einen zeitlichen Aufwand braucht, wird in Zeitbemessungen nur untergeordnet berücksichtigt.

Führungskräfte sind heute operativ so eingespannt, dass Führungszeit Luxus ist. Und gerade in Veränderungszeiten kommt noch einmal mehr Spannung in das Zeitbudget. Der normale Aufgabenumfang darf ja nicht leiden, die Veränderung ist nur eine Priorität unter weiteren.

Vielfach werde Führungskräfte auch erst direkt oder sogar mit ihren zu Führenden über die Veränderung informiert. Sie stecken also in derselben emotionalen Sequenz. Dann ist kein Raum, sich mit den anderen Emotionen zu befassen. Meine eigenen brauchen ja schon den gesamten Raum.

Und ja, sich mit Emotionen anderer zu befassen ist manchmal auch durchaus unangenehm. Vielleicht greift der mich (verbal) an? Vielleicht kullern die Tränen? Was mache ich, wenn …? Diese Unsicherheit und Ungewissheit bei der Führungkraft katapultiert diese komplett aus jeder Komfortzone undaußerhalb einer Kontrollfähigkeit.

Werde ich weit außerhalb meiner eigenen Kontrollzone überhaupt agieren? Nicht wirklich. Ich werde es vermeiden.

Wird dies institutionalisiert im Unternehmen, kann man berechtigt sagen: Emotionen werden zum Tabu.

Angst vor Veränderung?!

Angst vor Veränderung ist nicht nötig. Wir brauchen aber einen kompetenten Umgang mit Emotionen im betrieblichen Umfeld.

Unternehmen müssen Führungstalente suchen und stärken, damit die emotionalen Aspekte innerhalb deren Kontrollzone kommen.

Veränderungsmaßnahmen müssen so angelegt werden, dass Emotionen einen ausreichenden und vor allem berechtigten Raum bekommen.

Führungskräfte müssen lernen zu analysieren und zwar im emotionalen Raum, was die Menschen bewegt und warum das so ist. Nur dann, wenn Führung hinter die Stirn schaut, kann sie erkennen, was zu tun ist.

Nein, Führung soll Menschen nicht wie das Kind körperlich „auf den Schoß nehmen und streicheln“. Aber die verbale und zeitliche Zuwendung muss dazu in der Lage sein, dieses Gefühl der Ruhe und des Vertrauens zu erzeugen.

Vor allem darf Führung die Emotion nicht bewerten. Wenn Kinder weinen, ist der Grund und die Emotion für sie selbst echt und richtig. Ihr eigener Maßstab liefert diese Bewertung. Stellen wir uns als Eltern hin und sagen „das ist doch gar nicht schlimm“ dann trümmern wir diesen Maßstab. Im schlimmsten Fall sorgen wir dafür, dass das Kind an seinen eigenen Maßstäben zweifelt und eigene Gefühle nicht mehr richtig bewerten kann. Wir verhindern das nötige Wachstum emotionaler Kompetenz.

Auch zu Führende müssen gestärkt werden

Im Unternehmen sind die zu Führenden aus den Kinderschuhen entwachsen. Aber Angst vor Veränderung ist immer noch etwas emotionales. Und diese Bewältigung braucht einen zweiten Pol „zum Anlehnen“ und vor allem Raum die Emotion komplett zu bewegen.

Im Unternehmen ist „das Elternteil“ im übertragenen Sinne die Führungskraft. Also ist genau hier der Raum und vor allem die berechtigte Erwartung, dass hier der Raum auch vorzufinden ist. „Geführte“ wollen von ihren Führenden Stärkung in diesen Situationen.

Wenn diese richtig gegeben wird, dann ist Angst vor Veränderung immer noch ein Thema, aber nur ein kleines. Denn wir alle lernen was die wirklichen Faktoren der Emotion bei Veränderung sind.

„Es ist nicht die Angst vor Veränderung an sich.“

Wie sehen Sie das? Teilen Sie unser „Gedankenspiel“? Oder auch nicht?

Wir sind sehr gespannt auf Ihre Reaktion und freuen uns auf die angeregte Diskussion mit Ihnen.

Ihre managementberatung björn harder

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