Vergangenheit ist Vergangenheit und wir können diese nicht mehr gestalten. Das ist nur mit der Zukunft möglich. Doch trotzdem hängen wir gern „guten alten Zeiten“ nach oder trauern um verlorene Möglichkeiten aus der zurückliegenden Zeit. Ist das aber hilfreich? Ein paar Gedanken dazu in unserem ersten Impuls für das Jahr 2021…
Gerade rund um den Jahreswechsel fällt es mir immer wieder auf. Wir beschäftigen uns sehr unterschiedlich mit dem ablaufenden Jahr oder mit Vergangenheit. 2020 scheint hierbei diese Wirkung noch einmal verstärkt zu haben. Vielleicht höre ich derzeit auch nur genauer hin, oder aber dieses außergewöhnliche und vor allem sehr ruppige Jahr 2020 hat uns mehr geprägt, als wir merken.
Es ist gut, sich mit dem Erlebten der Vergangenheit auseinanderzusetzen, denn nur so kann ein Prozess einsetzen, den wir Lernen nennen. Nur durch bewusst machen können wir Dinge anders machen und verändern. Darum geht es mir an dieser Stelle auch gar nicht. Ich selbst habe eine gezielte Auseinandersetzung ja auch in einem der letzten Blogbeiträge in 2020 selbst empfohlen (siehe „Die Tradition des Rückblicks“ vom 23. Dezember 2020).
Aufgrund der Kontaktbeschränkungen zu den Feiertagen habe ich aber viel mit Freunden, Bekannten, Verwandten (video-)telefoniert. Klar kam auch das vergangene Jahr zur Sprache. Dabei fiel mir aber immer wieder und auch häufiger als in den letzten Jahren auf, wie sehr manche die Vergangenheit nicht Vergangenheit sein lassen können.
Warum fehlt hier der letzte Schritt, diesen Zeitraum , die Geschehnisse, das Verpasste oder was auch immer, einfach mal abzuschließen? Vergangenheit ist Vergangenheit! Im Nachhängen oder Nachtrauern verwenden wir aus meiner Sicht viel zu viel Energie auf Unveränderliches.
Wir verharren in einem Zustand permanenten Energieraubes und das kann uns als Mensch nicht guttun.
Das ist für mich einer der Auslöser, warum der mbh-Impuls 1: Vergangenheit ist Vergangenheit die Impulse 2021 beginnt.
Aber Abschließen mit Vergangenheit, wie macht man das? Das ist eine Frage, die ich auch im Coaching schon häufiger gestellt bekommen habe. Doch gibt es darauf eine „einfache“ Antwort? Wie schon so häufig habe ich darauf eine klare Antwort: Jein…
Abschließen heißt aus meiner Sicht die Unveränderlichkeit des Geschehenen zu akzeptieren. Das bedeutet aber auch sich einzugestehen, wie die eigene Rolle in dieser Situation gewesen ist.
Wir können dieses Eingeständnis einfach treffen, wenn wir selbst Herr der Lage in dieser Vergangenheit gewesen sind und es positiv ausgegangen ist. Dann kommt so etwas wie Heldenepos in uns auf. Endorphine, also chemische Belohnungsstoffe, werden ausgeschüttet und das nehmen wir gern.
Waren wir zwar Herr der Lage, aber das Ergebnis war negativ, dann wird es schon schwieriger. Haben wir dominante innere Treiber, wie z.B. sei perfekt, dann ist so ein Scheitern alles andere als leicht hinzunehmen. Es ist dann also nicht eine Unfähigkeit zum Abschluss an sich, sondern ein inneres Wertesystem, welches zu bearbeiten wäre.
Konnten wir in der Vergangenheit aber gar nicht selbst agieren, dann wird es noch mal potenziell schwieriger mit Akzeptanz. Wir Menschen mögen ein „ausgeliefert sein“ nicht so richtig. Aber auch hier sind es meist innere Wertesysteme, die hier einen Unterschied ausmachen können.
Gut oder nicht, es ist Vergangenheit. Mach Deinen Frieden damit, um wieder frei nach vorn blicken zu können.
Vielleicht gibt dir der mbh-Impuls 1: Vergangenheit ist Vergangenheit ja ein paar erste Gedanken hierzu mit auf den Weg.
Ich wünsche allen Lesern, Interessierten und Followern ein wundervolles 2021.
Bleibt schön negativ 🙂