mbh-Impuls 16 – Routine

mbh-Impuls 16 - Routine
mbh-Impuls 16 – Routine

Heute, mit dem mbh-Impuls 16 – Routine, greife ich ein Thema auf, zu dem ich schon viele Rückmeldungen und Anfragen bekommen habe. Ist Routine nun gut, oder ist Sie „tödlich“, so wie Herr Cuelho sie in seinem Zitat bezeichnet. Ich denke dazu: es kommt darauf an. Mehr dazu im Impuls.

Routinen sind eine Erfindung der Evolution. Denn solche Routinen helfen uns Tätigkeiten auszuführen, ohne lange darüber nachdenken zu müssen. So bekommen wir den Kopf frei für andere Denkprozesse, während wir etwas tun.

Was die Evolution damit bezwecken wollte, ist der geringere Energieverbrauch durch unseren Körper, den eine Routine mit sich bringt. Aktives Nachdenken und bewusst kontrolliertes Handeln brauchen erheblich mehr Energie und die muss ja irgendwo herkommen.

Unsere frühen Vorfahren konnten aber nicht so wie wir einfach den Kühlschrank gehen und hatten etwas zu essen. Hier war es nicht klar, wann der nächste Energienachschub kommen würde. Also musste mit dem Vorhandenen gehaushaltet werden. Minimierung des Verbrauches war also ein evolutionärer Vorteil und Routinen boten diesen Vorteil.

Auch genießen wir es, wenn uns etwas wie automatisch von der Hand geht. Häufig bemerken wir diese Routinen nicht einmal, gerade weil wir hier so unbewusst agieren. Aber sie sind da.

Das ist die gute Seite der Routine, aber wie so ziemlich alles im Leben, gibt es auch eine Kehrseite der Medaille.

Routinen sind tödlich

Hast Du schon mal versucht eine Routine zu ändern? Dann hast Du jetzt vielleicht eine Ahnung worauf ich als erste Kehrseite hinaus will.

Wir brauchen für die Änderung von Routinen ungleich mehr Energie, wie für die Anlage einer Routine. Es ist also harte Arbeit gegen uns selbst, wenn wir eine Routine verändern wollen. Und gerade weil es so hart ist, ist es so süß in der alten Routine zu bleiben.

Die Welt ändert sich, aber wir bleiben in den alten Mustern hängen? Gut ist das wohl nicht.

Das zweite ist, Routinen geben unserem Gehirn keinen Reiz mehr. Wer nur in der Routine agiert, wird über kurz oder lang unzufrieden und unglücklich. Das kann sich sogar bis zum Burn-Out weiterentwickeln.

Wir sind mit unserem Gehirn nämlich stets nach etwas Neuem auf der Suche. Wir sind von Natur aus auch darauf programmiert zu lernen und uns damit weiterzuentwickeln. Wir wollen schon biologisch Effektivität und Effizienz in den für uns wichtigen Feldern steigern.

Ein ggf. erzwungener Verbleib in der Routine stumpft uns ab, „tötet“ quasi das Gehirn. Auch das ist wohl nicht gut.

Zum dritten sind Routinen gefährlich, gerade weil sie so unbewusst sind. Wir spulen das einfach ab, wobei wir die Außenwelt nur am Rande wahrnehmen. Das kann uns durchaus in sehr gefährliche Situationen bringen. „Huch, wo kommt das Auto her, da kam doch schon seit 2 Wochen niemand mehr…“ – Routine kann tödlich sein, oder?

Unser mbh-Impuls 16 – Routine

Routine ist also ein zweischneidiges Schwert, dass sich auch gegen uns richten kann. Wir brauchen und lieben sie, auf der anderen Seite müssen wir sie aber auch fürchten.

Wie bei so vielen Dingen kommt es also auf das gesunde und bewusst hergestellte Gleichgewicht an. Dann können wir dem Zitat von Paul Cuelho ehrlich entgegenhalten: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Wenn Du mehr zu Routinen im Allgemeinen oder Deinen im Speziellen wissen möchtest, dann melde Dich bei mir.

Alle Kontaktdaten findest Du unter www.mbharder.com.

Ich wünsche Euch eine erfolgreiche Woche mit Euren Routinen.

Eurer Björn Harder

Experiment geglückt – Fortsetzung folgt

Experiment geglückt - Fortsetzung folgt
Unser Großraumbüro namens Zoom

Unser Experiment ist geglückt und Fortsetzung folgt, denn der Termin steht schon in den Kalendern. Das Versuchsmodell „Unser Großraumbüro namens Zoom“ geht für uns in Serie und alle, die dabei waren, freuen sich schon darauf. So zumindest die erste Stimmungsabfrage. Aber was ist geschehen, dass wir in Serie gehen? Wer mehr wissen will, muss weiterlesen…

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Unser Experiment hat für jede(n) was

Was für unsere Kunden notwendig ist, soll für uns doch gern zur Kür werden. So lässt sich ein wenig die Stimmung beschreiben. Voller Vorfreude sind wir in unseren „Zoom-Co-Working-Space“ gestartet und wir wurden überzeugt.

Am Freitagnachmittag haben wir festgestellt: Experiment geglückt – Fortsetzung folgt und das wurde auch gleich in den Kalendern fixiert. Das nächste Co-Working wird gleich in dieser Woche stattfinden.

Was ist passiert, dass wir davon so überzeugt sind? Das Wichtigste war – es war für alle ganz einfach.

Punkt 08:30 Uhr öffnete sich der Co-Working-Space und wir trafen uns schon auf unterschiedlichen Tagesständen. Die einen beim ersten Kaffee, andere schon beim Frühstück und wieder andere schon vollständig arbeitsbereit, aber das war völlig egal. Ist im Büro ja auch nicht so viel anders.

Wie Menschen und auch wir nun mal so sind: erstmal quatschen, lästern, austauschen und fröhlich gemeinsam in den Tag starten.

Erste Regel des Experiments: Jede(r) kann, keiner muss

Schon beim Austausch entwickelte sich der Tag. „Was liegt denn bei Euch heute so an?“ war natürlich eine Frage, denn es gab ja kein festes gemeinsames Thema für den Tag. Aber eigentlich gab es das doch. „Ich muss meine Steuern machen“ war das Massenthema des Tages, aber unter uns, nicht jeder ist dazu gekommen oder hat es fertiggestellt…

„Was gibt es denn für Themen, wo wir auch was zusammen machen können, oder ihr den/die Anderen braucht?“ – auch das ein wesentlicher Austausch gleich am Beginn des Tages.

Also kurzerhand geklärt wer denn wo mitmachen will, ein bisschen Zeiten geplant und schon ging es los. Jeder konnte, aber niemand musste. Schließlich rief der eigene Schreibtisch und wir hatten allesamt unseren/einen Tag im Homeoffice. Daher bildeten sich unterschiedliche Grüppchen und das war für alle ok. Einfach so. Tolles Gefühl!

Zweite Regel des Experiments: Rein und raus, so wie es passt

„Ich muss dann und dann mal raus, da habe ich einen Call/Termin oder sonst was. Danach komme ich aber wieder“ – mit der ersten Aussage in diese Richtung entstand Regel Nummer 2. Auch der Zoom-Co-Working-Space ist keine zwingende Dauerveranstaltung.

Kommen und gehen gehört dazu, wenn wir denn den eigenen Arbeitsplan abarbeiten. Auch wer später erst dazu kam, nur kurz vorbeischaute, oder ganz schnell wieder weg war, war ein schöner Teil des Ganzen.

Auch das ging organisch ganz leicht von der Hand und war von allen Mitmachenden sofort akzeptiert.

Experiment geglückt - Fortsetzung folgt

Dritte Regel des Experiments: Videoarbeit geht auch still

Ich gebe ja zu, dass das meine wesentliche Befürchtung war: Dass sich irgendwie ein dauerhafter Geräuschteppich entwickelt, weil immer irgendwer sich austauscht, oder etwas reinruft, oder, oder, oder…

Aber nö! So, wie wir die gemeinsamen Phasen hatten, gab es auch die „Einzelphasen“, wo jede(r) still an seinen Themen vor sich hin arbeitete. Nur selten eine Frage, oder ein „bis gleich“, wenn denn jemand ausstieg. Videoarbeit geht also auch still.

Will als Phase aber auch „geplant“ bzw. zumindest angesagt sein…

Purer Luxus: die Anderen sehen

Wir kennen das alle. Du arbeitest an einem Thema, denkst über etwas nach und schaust in der Gegend herum. Was ist normal im Homeoffice.? Du bist allein. Mal der Blick aus dem Fenster, mal der schweifende Blick durch den Raum, aber das ist alles bekannt, 1000mal gesehen.

Im Experiment war das anders. Die Videos waren an, es gab etwas anderes zu sehen und wenn es nur war, dass jemand telefonierte und andere auch still mit gesenktem Kopf am Rechner fleißig waren. Jeder Blick auf die kleinen bewegten Bilder gab einen anderen Eindruck. Niemand war alleine, da war ein Team, da waren andere Menschen. Und die waren im Zweifel auch nur einen Mausklick entfernt. Nur das Mikro öffnen und schon war direkter Kontakt machbar. Purer Luxus im Homeoffice!

Vierte Regel des Experiments: Breakout-Room und telefonieren für Kleingruppen nutzen

„Können wir zwei mal kurz das und das klären?“ – auch das kennen wir alle. Im Büro gehen wir mal eben eine Tür weiter und stellen da die Frage. Niemand erwartet dabei, das der/die andere sofort bereitsteht, aber man geht mit einer Rückmeldung.

Das geht im Homeoffice nicht. Anrufen und dann darauf hoffen, jemanden zu erreichen und bestenfalls nicht zu stören, ist die einzige Chance, wenn man nicht per Email arbeiten will.

In unserem Großraumbüro war das einfach. Mikro auf, kurz fragen und Vorgehen vereinbaren. Fühlte sich an, wie sonst im Büro.

Genutzt haben wir dann beides. Breakout-Rooms oder das Telefonat. Und wieder der Luxus: Selbst beim Telefonat war der/die Andere zu sehen. Vor allem, die restliche Gruppe konnte in Ruhe weiterarbeiten.

Und hier auch mal nur unter uns: Es war schon lustig die Gesprächspartner ab zu mal beim Telefonat zu beobachten…

Wichtige Erfahrung dabei aber auch: Die Videokonferenz sollte mindestens zwei Gastgeber/Hosts haben, sonst wird der eine immer rausgerissen und trägt die Last der Organisation von Räumen. Aber auch das lässt sich ja gut im Tool organisieren.

Fünfte Regel des Experiments: Pausen zum Genuss machen

Ich gebe ganz ehrlich zu – so abwechslungsreich, wie im Experiment, waren meine Homeoffice-Pausen noch nie.

Angefangen mit dem „Bürosport“ zu Beginn des gemeinsamen Tages, über kleine Spielsequenzen bis hin zu kleinen gemeinsamen Pausen mit einfach ein bisschen quatschen (oder gemeinsam Essen). Auch die Unterbrechungen waren wertvolle Zeit und wir konnten wieder viel von einander lernen und erfahren. Quality Time im Homeoffice. Entschuldigung für die Formulierung, aber wie geil ist das denn?

Experiment geglückt - Fortsetzung folgt

Experiment geglückt – Fortsetzung folgt

Dieser Tag war nicht nur ein Experiment, für mich war er ein Erfolgsmodell. Zum Glück nicht nur für mich, sondern für alle Anderen auch. Daher gibt es eine Fortsetzung. Wieder am Freitag und wieder als Experiment.

Ein Experiment bleibt es, weil andere Teilnehmer:innen dazu kommen, weitere Regeln sich herausbilden, bisherige Regeln bestimmt verändert, angepasst oder verworfen werden.

Unser Großraumbüro namens Zoom bleibt für uns ein offenes Experimentierfeld. Und das ist gut so.

Ich freue mich darauf und bin gespannt, ob Ihr auch solche Erfahrungen gemacht habt.

Vielleicht habt Ihr ja auch noch Fragen zu anderen Dingen, die ich hier nicht niedergeschrieben habe.

Daher mein heutiger Call-to-Action: Schreibt mir Eure Erfahrungen oder Eure Fragen! Jetzt und direkt…

Ich freue mich darauf.

Eine erfolgreiche Woche wünscht Euch Euer

Björn Harder

Unser Großraumbüro namens Zoom

Unser Großraumbüro namens Zoom
Unser Großraumbüro namens Zoom

Morgen startet ein Experiment: Ein Großraumbüro namens Zoom. Ein Kollege hat zu dieser Idee eingeladen. Was das ist? Unser Großraumbüro namens Zoom im Detail…

Vor einigen Tagen erreichte mich eine Einladung eines Kollegen aus einem Beraternetzwerk. Er schildert seine Idee wie folgt:

„Hallo liebe Trainerkolleg:innen,

Gemeinsam verbunden und doch im Home-Office – am Freitag starten wir ein neues Experiment und laden Euch ein mitzumachen.

Idee/Hintergrund:

Mein Sohn arbeitet zur Zeit jeden Tag im Home-Schooling Office – er wählt sich morgens ein, schaltet sein Mikro stumm und nur dann an, wenn er was in der Gruppe sagen will und hört sonst zu bzw. bearbeitet seine Aufgaben. Gleichzeitig ist er über das Handy mit seiner Peergroup die gesamte Zeit verbunden und kann Fragen stellen, in den Pausen quatschen und ist so „allein und doch verbunden“. Irgendwie genial dachte ich.

Unser Experiment:

Am Freitag werde ich also um 8.30 Uhr meinen ZOOM-Account anschalten und jeder der mag, kann sich am Freitagmorgen mit einem PC einklinken. Ich hab was zu tun am Freitag, aber bin gerne ansprechbar und wir können mal gemeinsam in einem offenen Workspace arbeiten, vielleicht will sich ja auch spontan eine Gruppe in einen Workspace zurückziehen, dann stelle ich Euch oder mit mir einen Gruppenraum ein usw. – will einfach ausprobieren, wie das geht und freue mich, wenn wer mitmachen will. Es gibt hierfür keine Regeln, die erarbeiten wir uns live.“

Was für eine tolle Idee

Es ist so einfach und doch so faszinierend. Da muss ich dabei sein und ich werde dabei sein.

Schon häufiger habe ich in den letzten Monaten davon in meinen Beiträgen und Podcasts gesprochen, dass es anderer Formate bedarf, damit Menschen trotz Distanz Nähe erfahren. Dass wir Zusammenarbeit anders denken müssen. Dass Arbeit der Zukunft sich von Arbeitsweisen heute unterscheiden wird. Und dies ist so ein Format. Ein Großraumbüro mal ganz anders.

Ist doch kalter Kaffee werden jetzt vielleicht einige denken. Vielleicht machen das auch schon einige von Euch seit langer Zeit, aber ich ganz persönlich werde hier ganz eigene neue Erfahrungen sammeln und das macht das Ganze sehr spannend.

Videokonferenzen und Kollaboration auf Distanz – 1000 mal gemacht, aber hier quasi ohne konkreten Anlass, sondern vor allem einfach nur mit dem Hintergrund „allein, aber doch verbunden“, das habe ich noch nicht gemacht.

Unser Großraumbüro namens Zoom

Das Format erinnert mich an lang zurückliegende Zeiten in einem Großraumbüro. Nur ohne die Geräuschkulisse. Die Mikros werden ja aus sein und nur „bei Bedarf“ wird gesendet.

Aber was wird der Bedarf sein? Was wird Auslöser für Gespräche werden? Welche Dinge werden spontan entstehen? Allein nur wenn ich daran denke, fängt es an zu kribbeln und ich kann den morgigen Tag gar nicht abwarten.

Keine Regeln sind gute Regeln

Wir starten ein Experiment. Zumindest für uns. Wir wollen dieses Experiment nutzen, um Erfahrungen zu sammeln und zu schauen, was dieses Format, was unser Großraumbüro namens Zoom zu leisten imstande ist.

Aber bei mir war auch gleich die Frage im Kopf: Müssen wir dafür nicht zumindest eine kleine Grundmenge an Regeln haben? Klaus Kissel sagt in seiner Email ganz klar: Es gibt keine Regeln. Heute sage ich in vollem Bewusstsein: Das ist gut so.

Jede Regel vorab würde uns schon wieder in alten Bahnen denken und lenken lassen. Wir würden wieder alte Formate der Präsenz in die virtuelle Welt projizieren und Möglichkeiten, spontane Erfahrungen verhindern.

In einer meiner Ausbildungen hat der Referent immer gesagt „Trust the process“, also „vertraue dem Prozess“. Das fällt uns nicht immer leicht, weil wir nicht direkt die Kontrolle haben über das was passieren kann. Und wir haben gern die Kontrolle.

Aber dies ist aus meiner Sicht wieder so ein Moment für das Vertrauen und ich bin mir sicher, dieses Vertrauen, bei aller Unsicherheit, wird sich lohnen.

Wie sehr sich unser Großraumbüro namens Zoom sich gelohnt hat, wissen wir erst nach dem morgigen Tag. Die Ergebnisse unseres Experimentes könnt ihr nächste Woche an dieser Stelle lesen. Ich werde berichten.

Doch schon an dieser Stelle bin ich neugierig auf Eure Erfahrungen. Habt Ihr so etwas schon einmal gemacht. So oder so ähnlich?

Wenn ja, dann teilt doch Eure Erfahrungen mit mir. Was war gut? Was hatte Potenzial für Veränderung um gut zu sein? Ich bin wirklich neugierig auf Eure Rückmeldungen und Kommentare.

Und jetzt seid Ihr dran!

Eine erfolgreiche Zeit wünscht

Björn Harder

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