Heute beschäftigen wir uns mit 8 Tipps für eine zukunftsorientierte Führungskultur. Ist das wieder nur einmal das Übliche? Nein, ganz bewusst nicht.
Corona stellt uns erneut vor riesige Herausforderungen. Der Lockdown-light beinhaltet wieder massive Einschränkungen.
Er bringt die Führungskräfte erneut in eine Situation, in der „neu geführt“ werden muss.
Einige werden ganz sicher im ersten Durchlauf schon viel erreicht haben, andere müssen nochmal nachlegen und wieder andere können es nicht länger aussitzen.
Daher an dieser Stelle eine Auffrischung und Ergänzung der bisherigen Hinweise und Tipps zu diesem Thema. Die Folge der kommenden Woche wird unseren Impuls dann vervollständigen.
Der mbh-Impuls zur neuen Woche greift unseren letzten Podcast #28 auf, der auch das Thema Werte bearbeitet hat.
Wir möchten Euch heute zur Reflektion einladen:
– Was hat der Podcast bei Euch ausgelöst?
– Seid Ihr tätig geworden?
– Was ist schon passiert?
– Was nicht?
Gute Wertearbeit kann richtig etwas leisten. Dazu ein kurzes Statement aus der Praxis:
Bei der Gewinnung neuer Mitarbeitenden hat unser Engagement für die Gemeinwohl-Ökonomie eine hohe Bedeutung.
Christine Miedl, Sparda Bank München eG
Der mbh-Impuls zur neuen Woche soll keine Aufforderung für die Gemeinwohl-Ökonomie sein. Wobei dies auch ein gutes Thema für Unternehmen ist.
Die Ausrichtung der Sparda-Bank hat etwas mit konsequenten Werten zu tun. Das Vorleben und seine Wirkung werden deutlich. Die Wirkung zeigt sich im steigenden „Krieg“ um die Talente unter den Beschäftigten.
Die Ausrichtung der Sparda Bank hat zur Folge, dass Werte des Unternehmens tatsächlich existieren. Diese stehen nicht nur auf dem Papier. Die Werte zeigen sich täglich und werden für die Mitarbeitenden konkret.
Dieses Erleben von Werten führt zu einer ganz bewussten Entscheidung der Mitarbeitenden und damit auch zu einer engeren Bindung ans Unternehmen.
Diese Bindung und ihr Ausstrahlen sind der Nutzen, den das Unternehmen aus der konsequenten und echten Wertearbeit zieht.
Echte Werte braucht das Land
Die Diskussion und das Leben echter Unternehmenswerte ist keine Modeerscheinung. Es wird ein viel stärkerer Wettbewerbsfaktor für Unternehmen werden, als bisher schon. Der Arbeitsmarkt ist dabei ein wichtiges Ziel. Aber auch bei den Produkten wird künftig mehr danach entschieden werden.
Ein Zögern bei oder Nichtbeachten von Werten wird die Unternehmen nicht stärken, sondern vielmehr entscheidend schwächen.
Genau das möchten wir auch mit unserem heutigen Zitat von Viktor Frankel unterstreichen. Das Leben von Werten ist der Schlüssel. Nur wenn eine gute Wertearbeit erkennbar und transparent ist, funktioniert sie in der gewünschten Weise.
Unser Angebot
Was „gute Wertearbeit“ ist? Das wissen nicht allzu viele Unternehmen aus eigener Kraft.
Hier bringt unsere Beratung wirklichen und großen Nutzen auch für Dein/Ihr Unternehmen. Profitiere(n Sie) von unserer Erfahrung und unseren Ideen für die Umsetzung. Damit auch für Dein/Ihr Unternehmen die notwendige Solidität für die Zukunft bekommt.
Den Unternehmenszweck mit echten und erlebbaren Werten unterstreichen. Von bunten Bildern und schönen Worten zu konsequentem Handeln kommen. Das ist unser Angebot.
Mach mal Pause, denn jede(r) verdient eine Pause! Auch und erst recht in diesen bunten Zeiten.
Nach gefühlten 9 Monaten Dauersprint ins Ungewisse und permanenter Ausschau nach dem richtigen Rezept, gönnen wir uns jetzt eine wirkliche Auszeit, nicht nur zur mentalen Regeneration, sondern auch der körperlichen.
Die kommenden 10 Tage werden abstinent: Kein Social-Media, kein Podcast, kein Blog, keine Impulse zur Woche oder zum Wochenende. Einfach Ruhe für und auch Ruhe vor uns.
Pause machen, heißt nicht ein Ende schaffen!
Natürlich geht es nach der Pause weiter! Wir sammeln neue Ideen, neue Eindrücke aus unserem Weg durch Deutschland. Wir schaffen Raum für Stimulation und Impressionen.
Für eine Auszeit ist nicht die Entfernung entscheidend, sondern die Qualität der genutzten Zeit. Und Zeit wird es in den 10 Tagen viel geben. 240 Stunden, um genau zu sein.
Pause machen, wenn andere gerade wieder anfangen?
Oh ja, den Gedanken hatten wir auch!
An den meisten Stellen kommt Deutschland aktuell aus dem Corona-Tal heraus und auch unsere Auftragslage zeigt erfreuliche Tendenzen. Unsere Kunden verdienen aber gerade jetzt klare Köpfe und einen ausgeruhten Blick.
Wenn wir beauftragt werden, erwarten unsere Kunden, dass wir (Mehr)Werte schaffen. Dem stellen wir uns gern, aber geht das auch mit müdem Kopf und „müden Beinen“? Unsere These: Eine kurze Pause macht uns besser und besser ist gut für unsere Kunden!
Daher wünschen wir an dieser Stelle nun all unseren Lesern und Hörern eine wundervolle und erfolgreiche 10-Tage-Frist ohne uns.
Stöbert gern in der Historie unseres Blogs, in den Analen unseres Podcasts, in den vergangenen Impulsen oder auf unserer Homepage. Manch ein Impuls meldet sich dann plötzlich wieder zu Wort und reizt die Gedanken und Handlungen (erneut).
Mach mal Pause!
Genau das tun wir jetzt! Wir sind dann mal weg… Bis in 10 Tagen!
Der Unsinn mit dem Sinn ist keine Einbildung. In einem Vortrag eines Online-Kongresses vor wenigen Wochen gab es die folgende These:
Zukünftig wird es einen Wettbewerb neben Preis und Qualität in den Unternehmens-Philosophien geben.
Stephan Greb, Kliniken Heiligenfeld
Dieser Satz lies mich nochmal über einige frühere Folgen dieses Podcasts nachdenken.
Auch ich habe schon mehrfach über den Faktor „Sinn im Unternehmen“ gesprochen und dabei die Wichtigkeit betont.
Doch was ist Sinngebung? Wie funktioniert „Purpose“ im Unternehmen und was gilt es zu bedenken?
Reichen die bunten Bilder und schönen Worte der Vergangenheit oder muss ich als Unternehmen doch weiterdenken? Und genau hier beginnt der Unsinn im Sinn, denn viele Organisationen tun zwar etwas, aber das erfüllt nicht den Zweck, den ich und auch Stephan Greb meinen.
Der mbh-Impuls zur neuen Woche hat einen Auslöser aus dem eigenen Erleben.
Wie so häufig in der letzten Zeit habe ich in einem Online-Shop etwas bestellt. Da ich in diesem Shop noch nicht registriert war, stand mir also die Registrierungsprozedur bevor. Gesagt, getan und ran ans Werk. Das war aber gar nicht so einfach, denn die Daten wurden über 4 Seiten verteilt abgefragt. Auf der letzten Seite angekommen, bekam ich zu spüren, dass ich ein Feld auf der ersten Seite nicht gefüllt hatte. Es erschien mir nicht notwendig und war auch kein Pflichtfeld. Der Fehlerhinweis war dann aber sehr klar. Also zurück und kurz ergänzen, was leider nicht möglich war. „Die Registrierung wird abgebrochen, bitte beginnen Sie erneut“.
Zum Glück des Shops gab es diesen Artikel aus keiner anderen Quelle. Sonst wäre hier für mich Ende gewesen. Also 2. Versuch und dann noch ein Dritter, weil ich noch so einen Hinweis kassierte.
Liebe Onlineshop-Gestalter – verkappte Juristen oder Bunte-Bilder-Fetischisten – Usability entsteht für den Benutzer aus der User-Story und nicht aus der 110%tigen Rechtssicherheit oder der besonderen grafischen Gestaltung.
Das Zitat zur rechten Zeit
Wie sollte es auch anders sein, fiel mir dann das Zitat von Albert Einstein wenige Stunden später in die Finger und spiegelt genau meinen Eindruck wider.
Dabei ist mir sehr wohl bekannt, dass das Zitat von Alber Einstein aus einem ganz anderen Zusammenhang stammt.
Albert Einstein bezieht sich bei diesem Zitat in einer Diskussion mit andern Physikern auf die Schlichtheit der Formeln, mit denen gearbeitet werden soll. Sein Hinweis sollte dazu führen, dass Formeln mit einer größtmöglichen Einfachheit gestaltet werden. Die Formeln sollen „verständlich“ und übersichtlich bleiben.
Der Anstoß zum mbh-Impuls zur neuen Woche
Diesen Grundgedanken mache ich mir mal zu eigen. Dies passt gut unsere gesamte Umwelt und vor allem in diverse Unternehmensprozesse. Immer wieder stelle ich fest, dass Prozesse fürchterlich komplex gestaltet sind.
Vor allem heißt es dann immer: „es geht nicht anders“.
Ich behaupte es geht. Zum Teil durch stärkere Standardisierung, zum Teil durch weniger Prüfroutinen, zum Teil durch weniger Beteiligte, sprich mehr Kompetenz beim Einzelnen. Aber auch weitere Möglichkeiten sind häufig gegeben. Man muss dies nur mal denken und dann danach handeln.
Aber nicht einfacher
Auch hier zeigt sich Einstein wieder mal als heller Kopf, denn auch ihm ist bewusst, dass ein zu starke Vereinfachung auch die gewonnene „Qualität“ wieder senkt.
Trauen Sie sich einfach zu denken und zu regeln, aber lassen Sie wirklich wichtige Aspekte nicht außen vor. Was wirklich wichtig ist, sollte im Zusammenspiel mit den Beteiligten erarbeitet werden, denn gemeinsame Lösungen sind bessere Lösungen.
Björn Harder
Unser mbh-Impuls zur neuen Woche: Denken und Handeln Sie „einfach“!
Wenn wir in neue, unbekannte Situationen gebracht werden, dann baut unser Gehirn auf vorhandene Erfahrungen, um mit der Lage umgehen zu können. Das ist gut und schlecht zugleich. Nutzen Sie die richtigen Effekte an der richtigen Stelle. Unser mbh-Impuls zum Wochenende.
Wo Erfahrungen helfen
Unsere Erfahrungen machen eindeutig eine unserer menschlichen Stärken aus. Wir sind dazu in der Lage einer Situation durch „Vergleich“ mit gelerntem aus anderen Erlebnissen zu begegnen. Wir erhalten uns dadurch Handlungsfähigkeit und blockieren nicht.
Das ist gut, denn so weichen wir zum Beispiel auch dem Auto auf der Straße aus, wenn wir denn gelernt haben, dem Fahrrad auf dem Weg auszuweichen. Genau für diese lebensbedrohenden oder auch „nur“ gefährlichen Situationen hat die Evolution dies Muster auch angelegt.
Das Unterbewusstsein stellt dafür eine ständige Analyse unserer Umwelt an. Es vergleicht unsere Umwelt mit allen bekannten Mustern und stellt daraus eine Option zur Verfügung. Da unser Unterbewusstsein auch nicht darüber „nachdenken“ muss, binden wir scheinbar auch keine Ressourcen.
Was aber nicht hilft
Um die Optionen bereitstellen zu können, muss unser Unterbewusstsein die Situation aber „vereinfachen“. Das Gehirn sieht nur wesentliche Bausteine des Gesamtbildes, aber eben nicht alle Details.
Da unser Muster der Erfahrungsnutzung insbesondere für gefährliche Situationen gedacht ist, werden diese Symptome vorrangig beachtet.
Nun ist nicht jeder Change, den wir erleben, gleich mit lebensbedrohenden Rahmenparametern versehen. Vieles ist nicht bedrohlich, so dass mit der verkürzten Analyse ggf. falsche Handlungsmuster zur Verfügung gestellt werden.
Der Ausschnitt der Wirklichkeit ist eben nicht die ganze Wirklichkeit. Und Vereinfachung hilft eben auch nicht an jeder Stelle.
Was ebenfalls nicht hilft, ist im Kern die Handlungsoption an sich. Die Handlung war gut für eine „vergleichbare“ Situation, aber eben nicht für DIESE Situation. Wir bekommen also ggf. auch falsche, nicht passende Optionen zur Verfügung gestellt.
Der gefährlichste Aspekt ist aber, dass das Gehirn mit dem Griff in die Vergangenheit erst einmal neue Lösungen blockiert. Altes Vorhandenes, wird neuem Unbekanntem vorgezogen. Gerade bei Themen, die aber neue Ansätze brauchen, ist unser Gehirn also erstmal mehr hinderlich als hilfreich.
Kommt jetzt noch ein sich schnell wandelndes Umfeld mit neuem Lösungsbedarf hinzu, dann wird unser Gehirn zum Feind:
Es bietet nur „Vergleichbares“, aber nichts exakt Passendes an.
Die Lösungen sind vergangenheitsorientiert und damit nicht unbedingt zukunftsgerichtet.
Wir müssen für Neues erst noch gegen unser Gehirn arbeiten, damit Altes beiseitegeschafft wird – das kostet Zeit und Energie, die für die neue Lösung hilfreicher wäre.
Wir bleiben durch diesen „Energieverlust“ nicht auf Höhe der Zeit und verlieren schlimmstenfalls den Anschluss.
Vorsicht, der mbh-Impuls zum Wochenende verkürzt…
Ja, auch diese Aufzählung verkürzt, aber nur zum Zwecke der Veranschaulichung.
Wir laden Sie daher ganz offen ein, sich in Ruhe am Wochenende die Zeit zu nehmen und unsere kurze Analyse vollständig zu durchdenken.
Was stellen Sie denn bei sich fest? Ist Ihr Gehirn manchmal auch Ihr Feind, obwohl es doch nur „helfen“ will?
Was man dagegen tun kann?
Gegen den Reflex des Gehirns erst einmal gar nichts. Es hilft aber, wenn man seine Handlungsmuster auf diese Reflexe kennenlernt.
Nehmen Sie das immer sofort als „richtig“? Oder nur als Überbrückung?
Wie einfach fallen Ihnen neue Lösungen?
Hier kann Coaching wunderbar unterstützen. Sprechen Sie uns gern darauf an.
Podcast # 27 – Die Nach-Corona Kommunikationsfalle
Immer stärker und häufiger schnappt sie zu: die Nach-Corona-Kommunikationsfalle. Kaum jemand bemerkt sie, bevor sie zugeschnappt ist. Dabei liegt sie im Grunde auf der Hand. Sie sorgt auch schon vor dem Zuschnappen für viel Aufwand und Zeitbedarf. Was die Falle ist? Reinhören!
„Die Falle ist die bisherige Kommunikationsfrequenz und -intensität der vergangenen Monate.“
Björn Harder
Warum ist das eine Falle?
Mit den Bemühungen der letzten Monate in Sachen enger Kommunikation haben die Führungskräfte Erwartungshaltungen geschaffen. Aufgrund der für viele unbekannten Situation von Führung auf Distanz wurde durch ein „mehr“ an Kommunikation versucht die Lücke zu füllen. Die Kommunikation ging dann auch deutlich mehr ins Persönliche und mensch hat sich oft auch ganz anders kennengelernt.
Jetzt besteht natürlich die Erwartung, dass Umfang und Frequenz auch bei Rückkehr in die Präsenz bestehen bleiben. Doch genau hier steuern die Führungskräfte meist wieder zurück zum vorherigen Normal. Das stößt dann auf Widerstand und in vielen Fällen geht auch Vertrauen zu Bruch.
Jeder ist ein Genie! Stimmt das, oder greift hier Albert Einstein einmal richtig daneben? Wie wir dies einschätzen und warum wir dem Nobelpreisträger ausdrücklich zustimmen, das gibt es heute zu lesen.
Jeder ist ein Genie – das nenne ich mal eine gewagte These. Wenn denn jeder ein Genie ist, warum reden wir dann über Ergebnisse aus der PISA-Studie, die für Deutschland nicht unbedingt die besten sind?
Warum reden wir dann über ein Leistungsgefälle im schulischen oder anderen Wissenskontexten? Wenn denn jeder ein Genie ist, dann muss doch jeder glänzen und die Analysen oder Ergebnisse müssten überall nur bestens sein.
Aber ist dies das, was Albert Einstein damit zum Ausdruck bringen will? Nein, auf keinen Fall. Jeder ist ein Genie lässt sich auch anders ausformulieren: Jeder kann irgendetwas richtig gut und genau hier hat er etwas von einem Genie. Oder kurz: Jeder hat mindestens ein Talent, das ihn auszeichnet.
Es kommt also wie so häufig auf den Blickwinkel, auf den Kontext an, in dem Aussagen und Betrachtungen stehen, denn nur in diesem Kontext lassen sich solche Aussagen richtig bewerten.
Der Appell, den der Nobelpreisträger hier an die Menschheit richtet, ist eindeutig: Macht es möglich, dass Menschen ihre individuellen Talente entdecken und nutzbar machen können und dürfen. Gebt diesen Menschen den Raum für Entwicklung.
Denselben Appell entwickeln wir auch immer mal wieder bei unseren Kunden und Klienten. Ganz häufig bekommen wir ja als Trainer, Berater, Coaches einen Auftrag aus einer Mängelbetrachtung heraus. Bitte sorgt dafür, dass unsere Menschen im Unternehmen unseren Anforderungen gerecht werden. Und genau das zeigt sich dann auch immer in den entsprechenden Detailherausforderungen.
Denn was viele Unternehmen damit verbinden, ist ein stückweit der Anspruch „uniformiere unsere Mitarbeiter“, damit diese in die gewollte Schublade passen. Mitarbeiter A in Bereich X soll eben bei gleicher Aufgabe genauso funktionieren wie Mitarbeiter B in Bereich X. Aber diese Gleichmachung soll auch bitte mit einem gleichen Instrumentarium erfolgen – ein Workshop und danach geht es doch.
Was außerdem viel zu selten in Unternehmen stattfindet, ist eine echte Erforschung der Talente eines Mitarbeiters. Ist der in dem Bereich, in dem er oder sie arbeitet, überhaupt optimal eingesetzt? Wo könnten wir vielleicht noch mehr von diesem Menschen profitieren?
Dazu ein Beispiel aus unserer Auftragshistorie: Wir waren gebucht einen Changeprozess bei einem international tätigen Medizintechnikunternehmen zu begleiten. Dabei ging es auch in ganz wenigen Fällen darum herauszuarbeiten, wo einige wenige Mitarbeiter künftig unterkommen, denn der bisherige Job entfällt.
Die Personalentwicklung hatte da schon tiefe Vorarbeit geleistet und mit den typischen Gesprächen und „was kannst Du Dir vorstellen“ und ähnlichem ganz viele Felder abgeklopft. Aber bei einem Mitarbeiter gähnte da noch ein Riesenloch. Es gab nichts, nicht mal eine Idee, denn auch der Mitarbeiter wusste zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht mal, wie ihm geschah.
Einfacher Job mit geringem Bildungsstand und damit war das auch ein potenziell ganz leicht ersetzbarer oder abkömmlicher Mitarbeiter, daher wurde auch nicht mehr viel Aufwand betrieben.
Wir durften dann aber zum Glück mit allen Betroffenen noch einmal sprechen, wir wurden mit unseren Einschätzungen gehört und unsere Rückmeldung war: mit diesem einen Mitarbeiter lohnt sich nochmal ein anderer Versuch. Gesagt, getan und wir durften hier mit einer großen Persönlichkeits- und Fähigkeitsdiagnostik den Menschen durchleuchten. Er selbst hatte auch Interesse daran, weil er so etwas noch nie in seinem Leben erlebt hatte – seine Potenziale durfte er bislang immer nur selbst einschätzen. Einen „Förderer“ hatte er noch nie gehabt.
Das Ergebnis war, dass er ein auffallend hohes technisches Verständnis hatte. Weiterhin zeigte sich, dass er Komplexitäten gut überblicken konnte und darin Muster und Ansätze entdeckte.
Aus einer „blöden Idee“ bei einem Feierabendbier mit dem Personalchef nach einem ganz besonders anstrengenden Tag haben wir diesen Mitarbeiter in eine Hospitation die Entwicklungsabteilung geschickt und dabei in ein Projekt, wo es um Miniaturisierung von Bauteilen geht. Was dann geschah, hat uns aber auch alle überrascht. Der Mitarbeiter blühte auf und sprühte vor Ideen. Gestandene Ingenieure bescheinigten dem Unternehmen, dass hier Innovationen entstanden, die sonst nicht oder mindestens nicht so schnell gekommen wären.
Ohne technisches Studium und nur mit einem geringen Schulabschluss war hier jemand, der die Zusammenhänge überblickte, Ansätze lieferte und dann in Kooperation mit den Ingenieuren das Projekt zu einem Erfolg führte. Für’s Rechnen, Zeichnen und andere Dinge brauchte es die Fachkräfte, aber die Analyse der Komplexität und Entwicklung von Lösungen, das war seine Domäne. Und genau hier arbeitet der Mitarbeiter auch heute noch und das mit großem Erfolg – er liebt seinen Job!
Zugegeben, so ein Fall ist wie er Sechser im Lotto und der Sprung in den Tätigkeiten ist hier auch riesig, aber im Kern haben wir, habe ich, dadurch wieder einmal bewiesen bekommen, dass Talent nicht nur im Offensichtlichen liegt, sondern, dass auch forschen und komplett „out-of-the-box“-Denken und Handeln sich immer wieder lohnt.
Wissen Sie wirklich genau, was Ihre zu führenden Menschen wirklich können? Wo genau sind die Talente? Oder hat jeder bei Ihnen schon eine feste Schublade bekommen, ohne, dass alle Informationen, auch die über den Tellerrand hinaus, bewertet sind?
Vielleicht ist ja Mitarbeiter Z nur deswegen so „fehleranfällig“ oder wenig motiviert, weil er nicht entlang seiner Talente eingesetzt ist!
Ist das eine Überlegung wert? Ja? Dann wünsche ich Ihnen eine erkenntnisreiche Woche.
Sofern wir Ihnen dabei hilfreich zur Seite stehen können, sprechen Sie uns gern an. Wir freuen uns auf Sie und Ihre Menschen.
„Das Ruder in der Hand behalten“ – ein Zitat, dass wir bestimmt alle kennen. Gerade bei Führungskräften ist dies eine gern benutzte Metapher.
Aber ist das überhaupt richtig? Passt die Metapher überhaupt? Welches Mindset steckt dahinter, wenn eine Führungskraft so kommuniziert?
In unserem Podcast # 26 prüfen wir die Metapher „Das Ruder in der Hand behalten“ auf die Führungstauglichkeit. Lassen Sie sich einfach mal überraschen. Es wird eine gemeinsame Reise und das Ziel ist noch nicht ganz klar!
Hören Sie rein!
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