Podcast # 40 – Führungsexzellenz: Digitalkompetenz

Podcast # 40 - Führungsexzellenz: Digitalkompetenz
Podcast # 40 – Führungsexzellenz: Digitalkompetenz

Mit dem Podcast # 40 – Führungsexzellenz: Digitalkompetenz setze ich die Reihe Führungsexzellenz mit einer weiteren Kompetenz für modernes Leadership fort.

Dabei handelt es sich um die Kompetenz, die bei mir noch am meisten Kopfschütteln hinsichtlich Ihrer Ausprägung auslöst: Digitalkompetenz.

Nein, ich will nicht auf den Versäumnissen der Digitalisierung in Deutschland in den letzten Jahrzehnten rumreiten. Aber sie sind da und wir spüren Sie jeden Tag auf’s Neue.

Die Corona-Pandemie hat uns schmerzvoll aufgezeigt, welche Chancen wir bislang nicht genutzt haben, was aber auch immer damit verbunden war, dass wir es jetzt nutzen konnten.

Noch vor wenigen Jahren bezeichnete Frau Merkel das Internet als etwas Neues für uns, was wir noch entdecken müssen.

So hart das auch klingt und so wenig wir das hören wollen, es ist die Wahrheit.

Deutschland ist hier nach wie vor unterdurchschnittlich ausgeprägt. Damit hängen dann auch die Digitalkompetenzen der Führungskräfte zusammen.

Doch was heißt jetzt Digitalkompetenz im Sinne der künftigen Führungsexzellenz?

Mehr dazu in der heutigen Folge # 40 unseres Podcasts mit dem Thema Führungsexzellenz: Digitalkompetenz..

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Und nun wieder viel Vergnügen und guten Erfolg mit unserem Podcast # 40 – Führungsexzellenz: Digitalkompetenz.

Wir wünschen Euch eine erkenntnisreiche Zeit.

Eure managementberatung björn harder

Experiment geglückt – Fortsetzung folgt

Experiment geglückt - Fortsetzung folgt
Unser Großraumbüro namens Zoom

Unser Experiment ist geglückt und Fortsetzung folgt, denn der Termin steht schon in den Kalendern. Das Versuchsmodell „Unser Großraumbüro namens Zoom“ geht für uns in Serie und alle, die dabei waren, freuen sich schon darauf. So zumindest die erste Stimmungsabfrage. Aber was ist geschehen, dass wir in Serie gehen? Wer mehr wissen will, muss weiterlesen…

Estimated reading time: 6 Minuten

Unser Experiment hat für jede(n) was

Was für unsere Kunden notwendig ist, soll für uns doch gern zur Kür werden. So lässt sich ein wenig die Stimmung beschreiben. Voller Vorfreude sind wir in unseren „Zoom-Co-Working-Space“ gestartet und wir wurden überzeugt.

Am Freitagnachmittag haben wir festgestellt: Experiment geglückt – Fortsetzung folgt und das wurde auch gleich in den Kalendern fixiert. Das nächste Co-Working wird gleich in dieser Woche stattfinden.

Was ist passiert, dass wir davon so überzeugt sind? Das Wichtigste war – es war für alle ganz einfach.

Punkt 08:30 Uhr öffnete sich der Co-Working-Space und wir trafen uns schon auf unterschiedlichen Tagesständen. Die einen beim ersten Kaffee, andere schon beim Frühstück und wieder andere schon vollständig arbeitsbereit, aber das war völlig egal. Ist im Büro ja auch nicht so viel anders.

Wie Menschen und auch wir nun mal so sind: erstmal quatschen, lästern, austauschen und fröhlich gemeinsam in den Tag starten.

Erste Regel des Experiments: Jede(r) kann, keiner muss

Schon beim Austausch entwickelte sich der Tag. „Was liegt denn bei Euch heute so an?“ war natürlich eine Frage, denn es gab ja kein festes gemeinsames Thema für den Tag. Aber eigentlich gab es das doch. „Ich muss meine Steuern machen“ war das Massenthema des Tages, aber unter uns, nicht jeder ist dazu gekommen oder hat es fertiggestellt…

„Was gibt es denn für Themen, wo wir auch was zusammen machen können, oder ihr den/die Anderen braucht?“ – auch das ein wesentlicher Austausch gleich am Beginn des Tages.

Also kurzerhand geklärt wer denn wo mitmachen will, ein bisschen Zeiten geplant und schon ging es los. Jeder konnte, aber niemand musste. Schließlich rief der eigene Schreibtisch und wir hatten allesamt unseren/einen Tag im Homeoffice. Daher bildeten sich unterschiedliche Grüppchen und das war für alle ok. Einfach so. Tolles Gefühl!

Zweite Regel des Experiments: Rein und raus, so wie es passt

„Ich muss dann und dann mal raus, da habe ich einen Call/Termin oder sonst was. Danach komme ich aber wieder“ – mit der ersten Aussage in diese Richtung entstand Regel Nummer 2. Auch der Zoom-Co-Working-Space ist keine zwingende Dauerveranstaltung.

Kommen und gehen gehört dazu, wenn wir denn den eigenen Arbeitsplan abarbeiten. Auch wer später erst dazu kam, nur kurz vorbeischaute, oder ganz schnell wieder weg war, war ein schöner Teil des Ganzen.

Auch das ging organisch ganz leicht von der Hand und war von allen Mitmachenden sofort akzeptiert.

Experiment geglückt - Fortsetzung folgt

Dritte Regel des Experiments: Videoarbeit geht auch still

Ich gebe ja zu, dass das meine wesentliche Befürchtung war: Dass sich irgendwie ein dauerhafter Geräuschteppich entwickelt, weil immer irgendwer sich austauscht, oder etwas reinruft, oder, oder, oder…

Aber nö! So, wie wir die gemeinsamen Phasen hatten, gab es auch die „Einzelphasen“, wo jede(r) still an seinen Themen vor sich hin arbeitete. Nur selten eine Frage, oder ein „bis gleich“, wenn denn jemand ausstieg. Videoarbeit geht also auch still.

Will als Phase aber auch „geplant“ bzw. zumindest angesagt sein…

Purer Luxus: die Anderen sehen

Wir kennen das alle. Du arbeitest an einem Thema, denkst über etwas nach und schaust in der Gegend herum. Was ist normal im Homeoffice.? Du bist allein. Mal der Blick aus dem Fenster, mal der schweifende Blick durch den Raum, aber das ist alles bekannt, 1000mal gesehen.

Im Experiment war das anders. Die Videos waren an, es gab etwas anderes zu sehen und wenn es nur war, dass jemand telefonierte und andere auch still mit gesenktem Kopf am Rechner fleißig waren. Jeder Blick auf die kleinen bewegten Bilder gab einen anderen Eindruck. Niemand war alleine, da war ein Team, da waren andere Menschen. Und die waren im Zweifel auch nur einen Mausklick entfernt. Nur das Mikro öffnen und schon war direkter Kontakt machbar. Purer Luxus im Homeoffice!

Vierte Regel des Experiments: Breakout-Room und telefonieren für Kleingruppen nutzen

„Können wir zwei mal kurz das und das klären?“ – auch das kennen wir alle. Im Büro gehen wir mal eben eine Tür weiter und stellen da die Frage. Niemand erwartet dabei, das der/die andere sofort bereitsteht, aber man geht mit einer Rückmeldung.

Das geht im Homeoffice nicht. Anrufen und dann darauf hoffen, jemanden zu erreichen und bestenfalls nicht zu stören, ist die einzige Chance, wenn man nicht per Email arbeiten will.

In unserem Großraumbüro war das einfach. Mikro auf, kurz fragen und Vorgehen vereinbaren. Fühlte sich an, wie sonst im Büro.

Genutzt haben wir dann beides. Breakout-Rooms oder das Telefonat. Und wieder der Luxus: Selbst beim Telefonat war der/die Andere zu sehen. Vor allem, die restliche Gruppe konnte in Ruhe weiterarbeiten.

Und hier auch mal nur unter uns: Es war schon lustig die Gesprächspartner ab zu mal beim Telefonat zu beobachten…

Wichtige Erfahrung dabei aber auch: Die Videokonferenz sollte mindestens zwei Gastgeber/Hosts haben, sonst wird der eine immer rausgerissen und trägt die Last der Organisation von Räumen. Aber auch das lässt sich ja gut im Tool organisieren.

Fünfte Regel des Experiments: Pausen zum Genuss machen

Ich gebe ganz ehrlich zu – so abwechslungsreich, wie im Experiment, waren meine Homeoffice-Pausen noch nie.

Angefangen mit dem „Bürosport“ zu Beginn des gemeinsamen Tages, über kleine Spielsequenzen bis hin zu kleinen gemeinsamen Pausen mit einfach ein bisschen quatschen (oder gemeinsam Essen). Auch die Unterbrechungen waren wertvolle Zeit und wir konnten wieder viel von einander lernen und erfahren. Quality Time im Homeoffice. Entschuldigung für die Formulierung, aber wie geil ist das denn?

Experiment geglückt - Fortsetzung folgt

Experiment geglückt – Fortsetzung folgt

Dieser Tag war nicht nur ein Experiment, für mich war er ein Erfolgsmodell. Zum Glück nicht nur für mich, sondern für alle Anderen auch. Daher gibt es eine Fortsetzung. Wieder am Freitag und wieder als Experiment.

Ein Experiment bleibt es, weil andere Teilnehmer:innen dazu kommen, weitere Regeln sich herausbilden, bisherige Regeln bestimmt verändert, angepasst oder verworfen werden.

Unser Großraumbüro namens Zoom bleibt für uns ein offenes Experimentierfeld. Und das ist gut so.

Ich freue mich darauf und bin gespannt, ob Ihr auch solche Erfahrungen gemacht habt.

Vielleicht habt Ihr ja auch noch Fragen zu anderen Dingen, die ich hier nicht niedergeschrieben habe.

Daher mein heutiger Call-to-Action: Schreibt mir Eure Erfahrungen oder Eure Fragen! Jetzt und direkt…

Ich freue mich darauf.

Eine erfolgreiche Woche wünscht Euch Euer

Björn Harder

mbh-Impuls 9: Keine Vorsätze?

mbh-Impuls 9: Keine Vorsätze?

Gute Vorsätze sind eine echte Tradition, aber wir fragen heute mal in unserem mbh-Impuls 9: Keine Vorsätze? Ist das gut oder schlecht? Darf ich das?

Bitte hebe gedanklich mal Deine Hand, wenn auch Du mit guten Vorsätzen in das Jahr 2021 gestartet bist. Du bist mit Sicherheit in vielzähliger Gesellschaft und alle handeln mit besten Absichten. Schließlich soll das neue Jahr ja etwas besseres sein, als das Vorhergegangene.

Dazu sind mir in den vergangenen Berufsjahren schon unzählige Menschen begegnet, die mit guten Vorsätzen gestartet sind. Ja, es hat schon viele gegeben, bei denen Vorsatz auch tatsächlich Realität geworden ist. Aber das Übergewicht derer, bei denen nur „heiße Luft“ erzeugt wurde, ist leider größer. Und das ist keinerlei Anspielung auf eine körperliche Statur.

Wobei, wenn man sich mit den Vorsätzen beschäftigt, dann bilden sich bestimmte Konzentrationen aus, die absolut etwas mit dem Körper zu tun haben.

Das Hauptfeld unserer Vorsätze findet sich nämlich in der Kategorie Gesundheit.

Angefangen bei Abnehmen, mehr Sport, weniger Stress, mehr Ruhepausen usw., usw. findet sich ganz viel hinsichtlich körperlichen Wohlbefindens.

Gleichzeitig zeigt die Forschung aber auch, dass mit dem guten Vorsatz auch der Stresslevel bei uns steigt. Heißt das also Vorsatz = Stress und kein Vorsatz = kein Stress? So einfach und platt ist der Wirkzusammenhang garantiert nicht, aber die Tendenz ist durchaus korrekt.

Warum Vorsätze Stress erzeugen

Wenn wir uns Vorsätze schaffen, dann wollen wir auch gleich so richtig etwas vorlegen. Ohne Fleiß kein Preis, dem Mutigen gehört die Zukunft und ohne echte Herausforderung keine echte Belohnung. Wir setzen uns also Ziele die uns so richtig herausfordern und wir legen in den ersten Tagen auch gleich volle Kanne los, denn von nichts kommt ja auch nichts.

Aber Aktion und Reaktion stehen immer in einem ausgewogenen Verhältnis, das bekommen wir schon alle im Physik-Unterricht als physikalisches Gesetz vermittelt. Wir setzen eine große Aktion und der Körper oder das System reagiert mit einer großen Reaktion. Meist aber keine gute im Sinne von Erfolgsgefühl.

Das erhöht den Druck von außen und innen und der innere Aufruf „du musst doch, es ist doch dein Vorsatz“ bekommt einen zusätzlichen Impuls. Damit entsteht eine schöne Spirale, die für viele nur Stress bedeutet.

Ist der Weg „Keine Vorsätze“ besser?

Auf alle Fälle verändern wir den Stresslevel. Wir setzen uns nämlich nicht unter Druck, ein Impulsgeber für Stress fällt damit weg.

Das Zitat im Bild mbh-Impuls 9: Keine Vorsätze? beinhaltet aber auch noch den Hinweis auf „sei glücklich“ und das Glück ist ein besserer Lieferant für Ziele, als die Tradition guter Vorsätze für’s neue Jahr.

Keine Vorsätze heißt dabei auch nicht, dass ihr euch notwendiger Veränderung verweigert. Aber nähert Euch doch den Themen einmal über die Frage „Was macht mich glücklich?“.

Wenn ihr hier den Mangel an Glück lokalisieren könnt und genau feststellt, was die Schraube ist mit der ihr dann den richtigen Impuls mit einem echten Wohlgefühl setzt, dann ist die Welt stressfrei und erfolgreicher.

Körperliche Gesundheit ist nämlich nicht unbedingt eine Frage von Sport. Nehmen wir mal eines der ultimativen Lieblingsthemen: Abnehmen. Ich kann meinen Körper mit zusätzlichem Energieverbrauch (also Sport) oder auch geringerer Energiezufuhr zu einer Reaktion bringen. Wenn jetzt der Weg ins Fitnesscenter sowieso verbaut ist, dann muss ich mich nach anderen Wegen umschauen.

Ein Coachee von mir geht schon seit Jahren einen anderen Weg. Kochen und Essen machen ihn glücklich Er hat einen wirklichen Spaß daran, Lebensmittel zuzubereiten und zu etwas Schönem zu verbinden. Und ja, das hatte auch einen körperlichen Effekt.

Der Erste Versuch war: Sport und Fitnesscenter, aber er musste sich jeden Tag zwingen, wurde immer unzufriedener, was auch seine Familie zu spüren bekam. Als dann auch körperliche Reaktionen negativ wurden und der Erfolg noch weiter in die Ferne rückte, hat er den Sport verworfen.

Heute kocht er immer noch mit großer Liebe und Hingebung, aber er verarbeitet andere Lebensmittel. Er nimmt heute mit Spaß am Kochen ab. Das Ganze dauert auch länger, aber die Gewichtstendenz seit seinem Entschluss ist stetig fallend – und er hat Spaß daran. Er ist glücklich.

Und das Glück kommt auch aus der Abnahme, aber vorrangig macht es ihn glücklich zu kochen und tolle Mahlzeiten für sich und seine Lieben zu kreieren. Das Abnehmen ist kein Vorsatz mehr. Es ist freudig in Kauf genommene Nebenerscheinung.

mbh-Impuls 9: Keine Vorsätze?

Wenn wir etwas erfolgreich in unser Leben integrieren, dann weil es uns glücklich macht. Daher möchten wir Euch mit unserem heutigen Impuls auf einen anderen Weg führen.

Kommt weg von diesem „Es ist ja Tradition mit guten Vorsätzen“ – dieser Weg taugt nichts, gar nichts.

Kommt hin zur Frage „Was macht mich glücklich und wie kann ich das mit Schritten, die mich auch glücklich machen, erreichen?“

Dann braucht ihr auch keine plakativen Vorsätze, sondern ihr lebt den Weg sofort und viel einfacher.

Wenn Du mal eine Änderung des Blickwinkels brauchst, dann melde Dich bei uns – nicht nur aus beruflichem Umfeld. Es geht um Dein Glück!

Eine schöne Woche und glückliche Wege wünscht Dir

Björn Harder

mbh-Impuls 8: Ruhe nutzen

mbh-Impuls 8: Ruhe nutzen

Die Idee zum mbh-Impuls 8: Ruhe nutzen hatte ich in drei Telefonaten der letzten Wochen. Meine Coachees hatten immer gute Ideen in den Gesprächen entwickelt. Aber es fehlte immer die Zeit dies umzusetzen. Es fehlte die Zeit dies zu Ende zu denken. Oder es fehlte die Zeit die guten Dinge mal wirken zu lassen. Das Hamsterrad kreiste mit irrsinniger Geschwindigkeit. Warum Pausen aber so gut und wichtig sind, dazu nachfolgend mehr.

Wenn ich es mal ganz hart formuliere, dann muss ich sagen: „Wir Menschen sind für die aktuelle Zeit nicht gemacht“.

Wir müssen ständig neue Dinge dazu lernen, uns als Mensch hinterfragen und uns weiterentwickeln. Hinzu kommt, dass das Tempo dieses Fortschritts sehr hoch ist und wir durch Smartphones & Co. irgendwie ständig „on“ sind.

Wir fühlen uns teilweise ausgelaugt und uns fehlt die Zeit, einfach mal durchzuschnaufen. Es ist keine Zeit der Geschwindigkeit einmal „hinterher zu kommen“.

Dabei sind echte Ruhephasen so wichtig. Das Gehirn braucht diese Pausen, um Dinge zu verarbeiten, aber auch unsere Seele braucht Ruhe, um einfach mal zu entspannen. Ruhe nutzen ist also ein wichtiges Thema für uns Menschen.

Der aktuelle Optimierungswahnsinn

Wenn wir uns einmal umschauen, dann sind wir umgeben von einem Optimierungswahnsinn. So nehme ich das zumindest wahr. Alles, jedes und jeder muss sich ständig und bis zum letzten Detail optimieren.

Wir Menschen wollen uns auch weiter entwickeln und nehmen daher die Chance dieser Optimierung gern an. Aber wenn die Optimierung Selbstzweck wird und „Nicht-Optimierung“ schon eher zum gesellschaftlichen Makel wird, dann lohnt es sich einmal darüber nachzudenken.

Das letzte Mal, dass ich mich daran erinnern kann, dass der Slogan „Mach mal Pause“ breit kommuniziert wurde, ist viele, viele Jahre her. Und selbst da war es als Werbeslogan für Autobahnraststätten. Der Aufruf Pause zu machen war der Aufruf zum Konsum entlang der Autobahn. Pause und Ruhe sind nicht zwingend identisch.

Ein Optimierung, eine Veränderung ohne Ruhe ist bei uns Menschen aber nicht möglich. Das ist biologisch bedingt und damit für uns eben nicht auszuschließen.

Ruhe nutzen hat auch biologische Hintergründe

Eine einfache und vereinfachte Herleitung dazu, die nur einmal schematisch darstellen soll, kommt hier.

Ein Verhalten, eine Aktion können wir durchaus als Abfolge von Nervenimpulsen und entsprechenden körperlichen (Re)Aktionen beschreiben. Die Impulse laufen dabei durch vorweg definierte Bahnen/Kanäle in unserem Gehirn. Eine Aktionsänderung bedingt eine Veränderung der Bahn/des Kanals in unserem Gehirn. Es müssen also ganz biologisch Nerven anders miteinander verknüpft werden.

Dafür braucht unser Gehirn zwei Dinge: Zeit und Ruhe, wobei ich mit Ruhe wirklich fehlende Aktivität meine. Aktivität A mit Aktivität B ersetzt ist nicht zwingend Ruhe im eigentlichen Sinn.

Der Zeitbedarf, den wir biologisch einfach brauchen, ist auch der Aspekt, warum ich zu Beginn dieses Beitrags gesagt habe, wir sind für die aktuelle Zeit eigentlich nicht geeignet. Die hohe Anpassungsgeschwindigkeit, die gern gefordert wird, oder als unabdingbar definiert wird, liegt über unseren biologischen Möglichkeiten. Wird sind biologisch nicht so schnell.

Wenn biologisch nicht neu verknüpft wird, dann kommt auch die Optimierung nicht zum Zuge. Der alte Kanal bleibt einfach bestehen und wird weiter genutzt. All die Mühe im Vorwege völlig umsonst. Der Wille ist da, aber wir berauben uns unserer Möglichkeiten des Lernens.

Unser mbh-Impuls 8: Ruhe nutzen

Wir Menschen brauchen also Ruhe, um Anpassung zu erzeugen. Unsere Biologie und unser Gehirn funktionieren nun einfach zwingend so. Damit sind Ruhepausen also kein Luxus sondern zwingende Notwendigkeit, um auch weiter in der Umwelt bestehen zu können. Ruhe ist unabdingbar, um Veränderungen zu ankern.

Versuche achtsam mit dir umzugehen.  Baue zwischendrin immer wieder Pausen ein, in denen du bewusst abschaltest und durchatmen kannst.

Nutze Pausen dabei auch wirklich als Ruhezeiten. Dass das nicht immer leicht ist, ist jedem klar. Was Dir dabei auch passieren kann, dazu findest Du ein Beispiel in unserem Blog-Beitrag „Voll anstrengend dieses Nichtstun„.

Vielleicht läuft es bei Dir ja auch ganz anders. Nur mit Probieren, wirst Du es erfahren.

Wir wünschen Dir erfolgreiche Pausen, vielleicht ja schon an diesem Wochenende.

Deine managementberatung björn harder

Podcast #39 – Führungsexzellenz: Leadership braucht Management

Podcast #38 - Führungsexzellenz: Leadership braucht Management
Podcast #39 – Führungsexzellenz: Leadership braucht Management

Nach einem kleinen thematischen Ausflug in ganz akute, aktuelle Handlungsanforderungen in der vergangenen Woche, möchte ich diese Woche mit dem Podcast #39 – Führungsexzellenz: „Leadership braucht Management“ in unsere Reihe Führungsexzellenz zurückkehren.

Die Frage der Reihe Führungsexzellenz ist heute: Kann Leadership ohne Management auskommen? Dazu gibt es aus meiner Sicht eine klare Antwort: Nein, kann es nicht.

Es wird auch in Zukunft die Aufgabe von Führung sein und bleiben, Dinge, Themen, Aufgaben und vieles mehr zu managen, also zu organisieren. Die Frage bleibt dabei aber wie umfangreich, wie intensiv und vor allem wie detailliert.

Leadership braucht Management – das ist die These. Nun ist Management aber auch sehr vielfältig und in einzelne Bereiche gliederbar.

Daher widmen wir uns der Frage welche drei Kompetenzen hier Führungsexzellenz am besten widerspiegeln.

Mehr dazu in der heutigen Folge # 39 unseres Podcasts von #jetztwasunternehmen.

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Eure managementberatung björn harder

Unser Großraumbüro namens Zoom

Unser Großraumbüro namens Zoom
Unser Großraumbüro namens Zoom

Morgen startet ein Experiment: Ein Großraumbüro namens Zoom. Ein Kollege hat zu dieser Idee eingeladen. Was das ist? Unser Großraumbüro namens Zoom im Detail…

Vor einigen Tagen erreichte mich eine Einladung eines Kollegen aus einem Beraternetzwerk. Er schildert seine Idee wie folgt:

„Hallo liebe Trainerkolleg:innen,

Gemeinsam verbunden und doch im Home-Office – am Freitag starten wir ein neues Experiment und laden Euch ein mitzumachen.

Idee/Hintergrund:

Mein Sohn arbeitet zur Zeit jeden Tag im Home-Schooling Office – er wählt sich morgens ein, schaltet sein Mikro stumm und nur dann an, wenn er was in der Gruppe sagen will und hört sonst zu bzw. bearbeitet seine Aufgaben. Gleichzeitig ist er über das Handy mit seiner Peergroup die gesamte Zeit verbunden und kann Fragen stellen, in den Pausen quatschen und ist so „allein und doch verbunden“. Irgendwie genial dachte ich.

Unser Experiment:

Am Freitag werde ich also um 8.30 Uhr meinen ZOOM-Account anschalten und jeder der mag, kann sich am Freitagmorgen mit einem PC einklinken. Ich hab was zu tun am Freitag, aber bin gerne ansprechbar und wir können mal gemeinsam in einem offenen Workspace arbeiten, vielleicht will sich ja auch spontan eine Gruppe in einen Workspace zurückziehen, dann stelle ich Euch oder mit mir einen Gruppenraum ein usw. – will einfach ausprobieren, wie das geht und freue mich, wenn wer mitmachen will. Es gibt hierfür keine Regeln, die erarbeiten wir uns live.“

Was für eine tolle Idee

Es ist so einfach und doch so faszinierend. Da muss ich dabei sein und ich werde dabei sein.

Schon häufiger habe ich in den letzten Monaten davon in meinen Beiträgen und Podcasts gesprochen, dass es anderer Formate bedarf, damit Menschen trotz Distanz Nähe erfahren. Dass wir Zusammenarbeit anders denken müssen. Dass Arbeit der Zukunft sich von Arbeitsweisen heute unterscheiden wird. Und dies ist so ein Format. Ein Großraumbüro mal ganz anders.

Ist doch kalter Kaffee werden jetzt vielleicht einige denken. Vielleicht machen das auch schon einige von Euch seit langer Zeit, aber ich ganz persönlich werde hier ganz eigene neue Erfahrungen sammeln und das macht das Ganze sehr spannend.

Videokonferenzen und Kollaboration auf Distanz – 1000 mal gemacht, aber hier quasi ohne konkreten Anlass, sondern vor allem einfach nur mit dem Hintergrund „allein, aber doch verbunden“, das habe ich noch nicht gemacht.

Unser Großraumbüro namens Zoom

Das Format erinnert mich an lang zurückliegende Zeiten in einem Großraumbüro. Nur ohne die Geräuschkulisse. Die Mikros werden ja aus sein und nur „bei Bedarf“ wird gesendet.

Aber was wird der Bedarf sein? Was wird Auslöser für Gespräche werden? Welche Dinge werden spontan entstehen? Allein nur wenn ich daran denke, fängt es an zu kribbeln und ich kann den morgigen Tag gar nicht abwarten.

Keine Regeln sind gute Regeln

Wir starten ein Experiment. Zumindest für uns. Wir wollen dieses Experiment nutzen, um Erfahrungen zu sammeln und zu schauen, was dieses Format, was unser Großraumbüro namens Zoom zu leisten imstande ist.

Aber bei mir war auch gleich die Frage im Kopf: Müssen wir dafür nicht zumindest eine kleine Grundmenge an Regeln haben? Klaus Kissel sagt in seiner Email ganz klar: Es gibt keine Regeln. Heute sage ich in vollem Bewusstsein: Das ist gut so.

Jede Regel vorab würde uns schon wieder in alten Bahnen denken und lenken lassen. Wir würden wieder alte Formate der Präsenz in die virtuelle Welt projizieren und Möglichkeiten, spontane Erfahrungen verhindern.

In einer meiner Ausbildungen hat der Referent immer gesagt „Trust the process“, also „vertraue dem Prozess“. Das fällt uns nicht immer leicht, weil wir nicht direkt die Kontrolle haben über das was passieren kann. Und wir haben gern die Kontrolle.

Aber dies ist aus meiner Sicht wieder so ein Moment für das Vertrauen und ich bin mir sicher, dieses Vertrauen, bei aller Unsicherheit, wird sich lohnen.

Wie sehr sich unser Großraumbüro namens Zoom sich gelohnt hat, wissen wir erst nach dem morgigen Tag. Die Ergebnisse unseres Experimentes könnt ihr nächste Woche an dieser Stelle lesen. Ich werde berichten.

Doch schon an dieser Stelle bin ich neugierig auf Eure Erfahrungen. Habt Ihr so etwas schon einmal gemacht. So oder so ähnlich?

Wenn ja, dann teilt doch Eure Erfahrungen mit mir. Was war gut? Was hatte Potenzial für Veränderung um gut zu sein? Ich bin wirklich neugierig auf Eure Rückmeldungen und Kommentare.

Und jetzt seid Ihr dran!

Eine erfolgreiche Zeit wünscht

Björn Harder

mbh-Impuls 6: Hilfreiche Phantasie

mbh-Impuls 6: Hilfreiche Phantasie
Bildquelle: © Dudarev Mikhail via Shutterstock

Für diesen mbh-Impuls 6: Hilfreiche Phantasie möchten wir uns mal mit all diesen „Spinnern“ dieser Welt befassen. All die Ideenlieferanten und Träumer, die auch schon die Band Revolverheld in ihrem Lied Spinner besungen hat. Denn es ist nicht die Wiederholung des schon Bekannten, das Neues entstehen lässt. Manchmal ist es auch nicht leicht mit diesen Phantasten, doch wir sollten Ihnen zuhören.

…Das geht raus an alle Spinner

Denn wir sind die Gewinner

Wir kennen keine Limits

Ab heute für immer…

Auszug aus dem Liedtext „Spinner“ der Band Revolverheld, Veröffentlicht 2010

Haben Sie auch so einen Spinner in Ihrem Team? Ja? Dann herzlichen Glückwunsch. Sie haben die Chance Ihr Team zu etwas ganz Großem zu machen.

Er, sie, es nerven? Das gehört einfach dazu. Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten und das ist genau die andere Seite.

Und das sage ich aus voller Überzeugung, denn ich hatte mit meinen Teams bisher immer genau dieses große Glück. Ich hatte genau die Team-Phantasten, die es zum richtigen Zeitpunkt brauchte.

Hilfreiche Phantasie

Phantasie ist immer dann hilfreich, wenn das Bekannte weiter gedacht werden muss, wenn der Raum des Wissens erweitert werden muss. Nur die Phantasie vermag es Dinge zu denken, die über das Bekannte hinausgehen.

Doch leider gehen wir häufig mit der Phantasie nicht sorgsam um. Bei unseren Kindern finden wir es schön und vor allem niedlich, wenn diese in ihre Phantasiewelt abtauchen und darin spielen. Wir lassen diese träumen, denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass phantasievolles Spielen der Intelligenz hilft. Und wer von uns will keine intelligenten Kinder?

Aber nur wenige Jahre später, wenn es denn in den „Ernst des Lebens“ geht, also die Schule anfängt, dann wird Träumen zu etwas negativem. Ein Kind, dass im Unterricht träumt, seinen Gedanken nachhängt oder ein Thema phantasievoll weiterspinnt und eine eigene Geschichte dazu schreibt? Das geht doch nicht. Das Kind funktioniert schließlich nicht mit dem Mainstream.

Also trainieren wir es den Kindern mit der Schule, mit der Ausbildung, mit dem Älterwerden an sich ab.

Phantasie ist erlaubt in den eigenen engen vier Wänden, ist etwas für den ganz persönlichen Raum. Aber nicht für die Öffentlichkeit.

Aber warum keine Phantasie?

Dabei verhalten wir uns rund um die Phantasie komplett paradox. Wir feiern Sie, wenn Sie uns in Form von Literatur, Kunst, Musik oder Film oder anderen unterhaltenden Formen entgegentritt. Wir geben dafür teils riesige Summen aus, um ein Stück Phantasie des Künstlers zu erwerben. Das erlaubt auch uns mit zu träumen.

Kommen wir aber in den beruflichen Kontext, wird „hilfreiche Phantasie“ ein ganz schwieriges Thema. Hier fordert Sie uns anders heraus und genau dafür möchten wir mit unserem mbh-Impuls 6: Hilfreiche Phantasie werben. Lasst diese Phantasie zu!

Ich gebe zu, dass der hilfreiche Aspekt nicht immer sofort zu erkennen ist.

Hilfreiche Phantasie ist manchmal nur „um die Ecke“ zu erkennen

Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an einen Workshop mit meinem Team, in dem es um die künftige Zusammenarbeit ging. Die Abteilung wurde neu strukturiert, weil eine Führungskraft ausschied und die Bereiche uns anderen Gruppenleitern zugewiesen wurden.

Ich war noch ziemlich frisch in dieser Organisation und mit der Ausweitung des Teams war es zusätzlich nötig, die Grundregeln insgesamt neu zu ordnen und zu prägen.

Mittendrin in der gemeinsamen Arbeit fing ein Teammitglied auf einmal an merkwürdige Geschichten zu erzählen. Plötzlich ging es um Planeten, Sonnensysteme, Satelliten, Astronauten und all so etwas. Und es hörte nicht auf. Die Person tauchte völlig hinab in diese eigene Welt und schilderte uns die individuelle Sicht aus dieser Perspektive.

Ganz ehrlich, wir alle zweifelten in diesem Augenblick durchaus an der geistigen Verfassung. Doch einige andere ließen sich darauf ein und plötzlich trieben wir in einem Meer der Phantasie und bauten Systeme, Kombinationen, Routen und vieles mehr. Es gab plötzlich denkbare Spielarten der künftigen Zusammenarbeit, die wir vorher garantiert nicht gedacht hätten.

Hilfreiche Phantasie will erkannt und übersetzt werden

Nachdem wir langsam wieder aus unseren unbekannten Weiten, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hatte, wieder auftauchten, lagen die Lösungen klar auf dem Tisch. Wir übersetzten Sie in eine für das Unternehmen verständliche Form und vereinbarten diese dann für uns als Team.

Noch Wochen, Monate, Jahre später war dieser Workshop legendär. Wenn es danach etwas zu klären, zu gestalten gab, was das Team und seine einzelnen Teile betraf, dann tauchten wir wieder in unsere Galaxie ab und wir hatten das unbegrenzte Universum vor uns.

Wir konnten auch nicht alles übersetzen, aber das machte auch nichts, denn wir hatten immer sehr passende Lösungen.

Schon im mbh-Impuls vom 07. September 2020 habe ich einmal dargestellt, welche großen Innovationen wir „Spinnern“ verdanken und wie schwer es für diese „Spinner“ ist.

Unser mbh-Impuls 6: Hilfreiche Phantasie

Phantasie, das Herumspinnen, ist etwas Gutes. Etwas, dass wir Menschen nicht abtrainieren sollten. Wenn wir es doch tun oder diesen Menschen, die allen Bremsversuchen trotzdem widerstehen nicht zuhören, dann dürfen wir uns auch nicht beschweren, wenn im Unternehmensumfeld keine Innovationen entstehen.

Große Disruption wurde von Träumern begründet. Deren Ideen sind die Geschäftsfelder und Erträge von morgen und dabei auch noch oftmals hochprofitabel.

Wenn das für uns nicht zumindest ein Grund sein sollte, zuzuhören dann läuft wirklich alles schief.

Außerdem – hat es uns als Kind geschadet, zu träumen? Warum also sollte es bei Erwachsenen im jetzigen Spielfeld nicht auch förderlich sein?

Ein guter Gedanke zum Wochenende, oder nicht?

Schreibt mir, was Ihr davon haltet oder dazu denkt! Ich freue mich darauf.

Ein schönes Wochenende wünscht die
managementberatung björn harder

Podcast # 38 – Führe ich so gerade?

Podcast # 38 - Führe ich so gerade?
Podcast # 38 – Führe ich so gerade?

Unser Podcast # 38 – „Führe ich so gerade?“ greift die aktuelle Verlängerung des Lockdowns auf und beschäftigt sich mit den Auswirkungen für die Führung.

Wieder einmal lösen sich bei vielen Menschen die Hoffnungen auf. Der Lockdown light, der aber eigentlich schon keiner mehr ist, geht nochmal in die Verlängerung und ein Ende will auch nicht in Sicht kommen.

Wir sind müde, frustriert, enttäuscht und doch voller Hoffnung, Wünsche und Agilität, die wir gern einbringen möchten. Das ist ja eine der tollen Eigenschaften an uns Menschen: Wir wollen etwas tun.

Es hat in den letzten Wochen und Monaten unzählige Befragungen, Untersuchungen und Artikel dazu gegeben, mit welchen Führungsqualitäten sich diese Grundmotivation erhalten und fördern lässt.

Doch was sind denn die Führungsqualitäten, die sich Angestellte so sehr wünschen?
In dieser Folge daher meine TOP 4 aus dem Berg an Literatur– und wie man sie im Arbeitsalltag umsetzt.

Frag Dich aber gern dabei mal ganz ehrlich: Führe ich so gerade?

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Eure managementberatung björn harder

Voll anstrengend dieses Nichtstun

Voll anstrengend dieses Nichtstun

Letzten Samstag, am 16.01.2021 war er. Der Welttag des Nichtstuns.

Habt Ihr es gewusst? Ich nicht. Ich habe es auch erst morgens durch das Radio erfahren. Was sagte mir aber mein Kalender? ARBEITEN… Na super.

Da gibt es schon mal diesen Welttag des Nichtstuns, also im Grunde die Einladung schlechthin mal erlaubt faul zu sein und ich verpasse es wieder. Aber halt, finde den Fehler in den eigenen Gedanken.

Brauche ich eine solche Einladung? Oder ist das nur die Suche nach einer Rechtfertigung für etwas gesellschaftlich nicht wirklich akzeptiertes. Faulenzer ist schließlich nicht gerade eine Lobeshymne. Chillen kommt da schon besser weg.

Dabei ist Langeweile doch etwas Gutes. Langeweile fordert unser Gehirn heraus und lässt Raum etwas anderes, als den täglichen Wahnsinn zu verarbeiten.

„Morgens schreibe ich, Nachmittags langweile ich mich.“

Heinrich Heine, Schriftsteller

Wenn mit Langeweile und Faulenzen Literatur von Weltruhm entstehen kann, dann ist es für den Normalsterblichen wohl auch nichts Schlechtes, oder? Nur einmal das süße Nichtstun genießen.

Einfach mal aussteigen und Nichtstun

Wer wünscht sich das nicht. Aber was passiert dann? Also ich habe ganz mutig dieses Experiment einmal gewagt und musste feststellen „voll anstrengend dieses Nichtstun“.

Einfach Nichtstun, das ging nämlich nicht.

Herausgetreten aus dem täglichen Multitasking-Wahnsinn wollte mein Gehirn nämlich nicht abschalten. Ruhemodus war nicht angesagt. Es schossen mir weiterhin tausende von Gedanken durch den Kopf und ich kam mit dem Aufschreiben kaum hinterher, denn ich wollte ja nichts vergessen.

Wenn das alles mal raus ist, wird es besser. Mit dem Mantra rettete ich mich durch die Sturmphase.

Ja, es wurde anders, aber nicht besser. Nachdem ich nämlich mit allen Aufgaben durch war, kamen die Themen ins Bewusstsein, vor denen ich mich schon länger gedrückt hatte. Dinge über die ich einmal nachdenken wollte, wo ich neu planen wollte, neue Ideen entwickeln will und ähnliches.

Also wieder aufschreiben, damit ich auch hier nichts vergesse. Außerdem sagt ein gutes Zeitmanagement, dass der Kopf der schlechteste Speicher ist, denn die Angst etwas zu vergessen, behindert die Konzentration auf Anderes. Also Aufschreiben und den Kopf leer machen.

Voll anstrengend dieses Nichtsstun, denn bisher hatte ich quasi nur geschrieben. Ist das Nichtstun?

Voll anstrengend dieses Nichtstun
Wenn die Gedanken purzeln, wie Jenga-Steine…

Die nächste Welle kommt bestimmt

Aber auch diese Welle hatte ich dann irgendwann elegant abgesurft und jetzt, jetzt wird doch endlich Nichtstun kommen, oder?

Wieder Irrtum, es wurde nur wieder anders. Denn jetzt kam mein Ich und das mit voller Wucht und macht. All das, was ich für mich und mit mir selbst noch nicht geklärt hatte und habe, wurde mir jetzt von meinem Unterbewusstsein präsentiert. Und rumms, wieder war der Kopf voll und es gab etwas zu tun.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und das bekam ich schonungslos präsentiert.

Echt: Voll anstrengend dieses Nichtstun!

Nichtstun durch Ablenkung

An diesem Punkt war ich dann soweit. Gib mir mein Handy oder zumindest den Fernseher. Ablenkung mit etwas anderem tut Not. Denn an und mit sich selbst arbeiten, ist anstrengend. Nichtstun? Eher wohl das volle Gegenteil.

Aber macht die Ablenkung es besser? Nein. Spätestens mit der nächsten Ruhepause würde mein Unterbewusstsein dies wieder an die Oberfläche bringen und mich erneut (und das auch berechtigt) mit den Dingen konfrontieren.

Außerdem stellt sich doch die Frage, ob die Erholung, die Veränderung, die ich mir durch mein Nichtstun versprochen habe, mit der Ablenkung stattfinden würde. Meine Antwort an mich selbst lautete Nein.

Also ran an die anstrengende Arbeit mit mir selbst. Nichtstun, ade.

Wieder kam mir dazu Heinrich Heine in den Sinn, der sein Faulenzen am Nachmittag immer mit einem ausgiebigen Spaziergang garnierte.

Gedacht, getan – raus und losgehen.

Zum Glück wohne ich in Wassernähe, so dass ich den Spaziergang mit dem Strand kombinieren konnte.

Voll anstregend dieses Nichtstun
Strand schafft auch gedanklich Weite – zum Glück

Und in der Tat, das half. Das war zwar garantiert kein Nichtstun, denn das Handy zählte doch eine große Anzahl an Schritten, aber der Kopf wurde freier, Themen klarer, der Nebel der Gedanken lichtete sich. Wurde doch auch Zeit. Echtes Nichtstun ich komme.

An einem Tag ist echt nichts dran

Der Blick nach oben zeigte aber auch, die Sonne steht schon dicht am Horizont. Wo war mein Tag zum Nichtstun hin? Ist es wirklich schon so spät?

Also wieder nach Hause, endlich Nichtstun. Aber, wer errät es schon, es wurde wieder nur anders.

Jetzt beansprucht die Familie, völlig zurecht und von mir auch geliebt, ihren Raum. Und so lief der Tag dann auch aus.

Das Fazit bleibt: Voll anstrengend dieses Nichtstun

Auf der Bettkante ein kurzes Fazit des Tages. Viele Seiten voll mit Themen, Aufgaben und Gedanken, aber nichts wirklich Neues. Nichtstun? Hat nicht stattgefunden.

Aber irgendwie ist da doch ein Glücksgefühl. Der Tag hat etwas verändert. Noch kann ich nicht klar sagen was, aber da ist etwas, was noch zu entdecken ist. Also wieder kein Nichtstun…

Doch ich gebe die Hoffnung nicht auf. Es wird wieder einen Versuch geben. Einen Tag Nichtstun – ich komme.

Aber so lange muss ich einfach sagen: Voll anstrengend dieses Nichtstun!

Bis dahin nehme ich auch das:

Voll anstrengend dieses Nichtstun
Wer kann dazu schon Nein sagen?

Schreibt mir doch gern von Euren Versuchen oder Erlebnissen. Ich freue mich darauf.

Eure Björn Harder

mbh-Impuls 5: Online-Müdigkeit

mbh-Impuls 5: Online-Müdigkeit

Eine neue Welle schwappt durch das Land, der wir uns mit dem mbh-Impuls 5: Online-Müdigkeit widmen wollen. Auch bezeichnet als „Zoom-Fatique“ wird das Thema Online-Müdigkeit immer stärker und größer. Anfangs getragen von großer Euphorie kommt das Pendel jetzt zurück und wir können „online“ langsam nicht mehr hören oder sehen. Wie kann es trotzdem gehen, oder wie können wir uns jetzt darin bewegen? Dazu mehr in unserem mbh-Impuls 5.

Es erreicht immer mehr von uns. Das Gefühl von Genervtheit und Abneigung gegen den Bildschirm, begleitet von Einsamkeitsgefühlen und dem Hauch von Ausgeliefertsein. Willkommen in der Online-Müdigkeit oder auch Zoom-Fatique. Erstmals beschrieben wurde diese Müdigkeit im Harvard Business Manager.

Es trifft alle, egal ob Mann oder Frau, aber es trifft vor allem eben „Wissensarbeiter“, also diejenigen, bei denen Homeoffice möglich ist. Online-Müdigkeit ist ein Thema aller. Auch in unserer Gesellschaft sind das viele und mit den aktuellen Appellen der Politik an die „Verantwortung der Unternehmen zur Begrenzung der Pandemie“ werden es wohl nochmal mehr werden.

Online und Homeoffice – entliebt und entzaubert

Die letzte Woche war für mich ein Wechselbad der Gefühle zum Thema mobiles Arbeiten. Mit über 50 Stunden Onlinearbeit war die Woche prall gefüllt. Von Teilnehmer bis Ausrichter war alles dabei, was man an Rollen so im Online-Video-Geschäft haben kann. Und am Ende der Woche war ich platt, online-müde.

Hier war auch der Gedanke für den heutigen mbh-Impuls 5: Online-Müdigkeit geboren.

Aber die Effekte gehen noch weiter. Noch zu Beginn des Jahres war es fast ein Genuss sich mit seinem Notebook in ein Café zu setzen und dort zu arbeiten. Heute frage ich mich ernsthaft, ob ich das noch wirklich wollen würde. Ja, die Frage ist spekulativ, denn es ist ja kein Café geöffnet, aber die Gewissheit bleibt trotzdem. Heute würde ich das Café lieber als privat genießen und nicht mit Arbeit kombinieren…

Online ist das neue Offline

So wirkt es zumindest. Für viele ist online arbeiten immer noch die 1:1 Übersetzung der bisherigen Präsenzarbeit, nur eben mit einem Bildschirm vor der Nase. Gleiche Strukturen, gleiche Vorgehensweisen, gleiche Monologe, …

So funktioniert das nicht. Das erzeugt Stress. Und dauerhafter Stress erzeugt Müdigkeit, denn wir können nicht nur auf höchster Flamme brennen.

Das (verordnete) Homeoffice wirft also seine Schatten. Viele Themen wie Einsamkeit, schwierige Wohnverhältnisse, technische Unterschiede werden wie unter dem Brennglas verstärkt aufgezeigt. Damit erklären sich auch die unterschiedlichen Zeitpunkte der Online-Müdigkeit. Wer gern zuhause ist, ein positives Umfeld hat, der wird auch eher gern online arbeiten.

Hinzu kommt, dass auch immer mehr wirklich gute und kreative Lösungen entstehen und verfolgt werden, wie den Online-Effekten entgegen gearbeitet werden kann. Diese Lösungen finden sich aber auch eher bei Menschen, die schon onlineaffin sind. Da ist es einfach der Weg ins nächste Level. Für andere ist es echte Entwicklung, die aber nicht unterstützt wird.

Was hilft gegen Online-Müdigkeit?

Auch wenn der Name Zoom-Fatique es vielleicht anbietet. Der Wechsel auf ein anderes Videotool schon mal gar nicht…

Das entschärft die immer mehr explosivere Mischung, der wir uns gegenüber sehen nämlich nicht. Und online bleibt auch online.

Können wir aber weg von online, wieder mehr hin zu offline? Wohl eher auch nicht, denn hier macht uns Wissenschaft und Politik auch keine Hoffnung. Der Tenor klingt eher nach: es wird noch stärker werden.

Also bleibt nur die Möglichkeit das Verhalten in der Onlinewelt zu verändern.

Vielleicht können dazu ja die nachfolgenden Tipps helfen:

  1. Entwickelt neue und kürzere Meetingformate: Die meisten Organisationen übertragen ihre bisherigen Meeting-Formate einfach so ins Internet. Die Folge ist… Langeweile. Denn der Ermüdungseffekt ist online einfach viel größer.
  2. Betrachtet die Meetings iterativ, d.h. wertet immer wieder aus, was sich bewährt hat oder eben nicht.
  3. Schult Eure Wahrnehmung: Wann habt ihr das Bedürfnis einen Monolog mal zu unterbrechen? Tut es! Methoden wie Timeboxing helfen hierbei übrigens schon präventiv.
  4. Verbessert Ton und Bildschirmeinstellungen: Viel hat auch mit der schlechten Qualität von Monitor und Mikrofon zu tun. Die nervt nämlich einfach nur…
  5. Gönnt Euren Augen Pause: Der simulierte Blickkontakt, der kein wirklicher ist, führt zu einer großen Anstrengung.  Auch gern mal die Kamera ausschalten, wenn ihr sagt, warum ihr es tut. Das hilft.
  6. Macht die Konferenz zum Event: Mit der Online-Müdigkeit einher geht eine gewisse Nachlässigkeit in Sachen Äußerlichkeiten. Seht Online gehen auch als in Szene setzen, besser ohne Jogginghose und gerne gekämmt. Dadurch wird das Online-Treffen wieder wertvoller.
  7. Macht regelmäßig Laptop-Pause. Geht öfter raus, ohne Handy und Headset. Einfach nur raus! Einmal um den Block hat schon gute Effekte.
  8. Telefoniert öfter mal ohne Bildschirm. Die Konzentration kann sehr erholsam sein.
  9. Sprecht über eure Emotionen am Bildschirm. „Kotzt“ Euch dabei auch mal ordentlich aus! Danach geht es euch besser. Versprochen.

Unser mbh-Impuls 5: Online-Müdigkeit

Auch wenn Umarmungen mit nicht vorhandenen FFP-3-Masken etwas von einem Science-Fiction-Roman haben, der so surreal ist, dass ihn bisher niemand erdenken konnte – gebt nicht auf.

Und auch online kann man Menschen wirklich begegnen. Dazu auch ein paar Worte in unserem Blogbeitrag mbh-Impuls 2 Menschen begegnen. Das macht doch Hoffnung, oder?

Online-Müdigkeit muss also nicht sein, wenn wir wie bei allem die richtige Mischung finden und vor allem auch einen echten Wechsel zulassen. Jeder so wie er/sie/es kann.

Wie wäre es mal wieder mit einem guten alten Brief? Handgeschrieben! Just sayin…

Allen eine wundervolle Woche.

Eure managementberatung björn harder

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