Ein Zitat, dass gerade aktuell wie direkt aus dem Leben geschnitten zu sein scheint. Wir sind aktuell zu einer Volk der Ausprobierer geworden. Alle Einschnitte der letzten Monate haben uns an unterschiedlichen Stellen herausgefordert und oftmals auch gezwungen neue Wege zu gehen. Aber war das richtig?
Wir alle haben Ideen, sind neugierig und entdecken Dinge, die wir gern in unser Leben integrieren möchten. Das ist auch gut so. Aber mit der Integration, mit der Umsetzung tun wir uns häufig schwer.
„Es ist nicht die richtige Zeit dafür“, höre ich sehr oft im Coaching oder auch in der Beratung. Meine typische Gegenfrage ist „was ist die richtige Zeit?“.
Hieraus entstehen durchaus sehr spannende Diskussionen, woran der richtige Zeitpunkt, die richtige Zeit zu erkennen sein könnte. Aber es entsteht auch die Erkenntnis, dass es DEN Zeitpunkt einfach nicht gibt.
Also spätestens bei der Reduktion auf den Zeitpunkt bleibt festzustellen, dass es nie perfekt sein wird. Warum also auf Perfektion in anderen Aspekten warten?
Selbstverständlich sollte nun niemand ein Thema „in die Runde werfen“, das überhaupt noch gar nicht fundiert wurde. Aber anders herum werden Themen auch nicht besser, wenn man noch eine und noch eine und noch eine und … Warteschleife, Abstimmungsrunde, Bearbeitungsaktion oder ähnliches startet.
Allem neuen haftet ein Risiko an – und auch das ist gut so. Es ist das Risiko des Scheiterns. Genau dieses Scheitern zwingt uns wieder über uns nachzudenken, den Blickwinkel erneut zu verändern und Themen neu zu tun.
Die letzten Monate waren ein beständiges neu Denken und vor allem Ausprobieren. Wir hatten nur selten die Zeit Dinge und Themen komplett zu 150% rund zu arbeiten, bevor wir sie ins Rollen bringen konnten.
Wir mussten mit Ecken und Kanten leben und zum Teil auch wieder lernen, was es heißt iterativ, also mit immer neuen Anpassungen/Verbesserungen/Ergänzungen zu arbeiten.
War das aufwändig? Ja! Hat es uns Zeit gekostet? Nein, denn die Themen waren typischerweise schneller umgesetzt, als sonst. Hat es unser Leben in vielen Aspekten bereichert? Ja.
Also warum jetzt wieder zurückfallen ins Warten, ins Vorerreichen einer Perfektion bis etwas präsentiert wird? Mal davon abgesehen, dass Perfektion sowieso nur ein Trugschluss ist. Es gibt
a) immer Aspekte, Facetten, die man doch nicht betrachtet hat
b) spätestens morgen kommt ein neuer Einfluss um die Ecke, der die Perfektion wieder imperfekt macht.
Also lasst uns mit Makeln wieder leichter umgehen und Spaß an schnellen, kleinen Entwicklungen haben, statt nur auf den perfekten Moment zu warten.
Übrigens: Spontane Aktionen bleiben vielfach besser in Erinnerung und Wertschätzung als (zu)lang geplante!
Seien Sie spontan, nutzen Sie Chancen direkt – schon an diesem Wochenende – man/frau kann ja erstmal im Privaten üben.
Gutes Gelingen und ein tolles Wochenende.
Ihr Björn Harder