Führung in den nächsten 10 Tagen

Wir haben uns umgestellt und sind wieder voll im Arbeitsmodus.

Das ist sinngemäß der Satz, den ich derzeit bei meinen Kundengesprächen am meisten höre.
Ich will das hier nicht komplett in Frage stellen, aber ich gebe zu, dass ich bei dieser Aussage meist so meine leisen Zweifel habe.

Ja, es stimmt. Die Unternehmen haben auf die aktuellen Anforderungen reagiert. Krisenpläne haben gegriffen, Schutzmaßnahmen wurden umgesetzt, Aufgaben wurden (neu) verteilt, Online von zuhause arbeiten erlebt einen Boom wie in den letzten 10 Jahren nicht, obwohl die Technik uns das schon ermöglicht hätte. Das Organisatorische haben die Firmen jetzt im Griff.

Mit viel Leistungsbereitschaft und Herzblut sind die Mitarbeiter die Wege mitgegangen und haben sich auch auf die neuen Anforderungen eingestellt.
Jetzt ist doch alles gut, oder?
Jetzt ist doch wieder einfach weitermachen angesagt, die Aufregung kann sich legen…

Aber hat sich wirklich alles gelegt?
Was ist mit den persönlichen Ängsten bei Bedrohungen, die wir alle ganz individuell verspüren?
Was ist mit dem Single in seinem Homeoffice, dessen Kontakte sich auf das Telefon oder das Online-Meeting beschränken, der aber ansonsten mit sich und seiner Welt allein gelassen ist?
Was ist mit dem/der Alleinerziehenden oder dem Ehepaar mit Kindern, die jetzt den Spagat zwischen Arbeit, Home-Office, Home-Schooling und Kinderbeschäftigung jeden Tag meistern?
Was ist mit der berechtigten Sorge um Eltern, Freunde, Bekannte und Verwandte, die vielleicht in Risikogruppen arbeiten oder zu Risikogruppen gehören?
Wie lange können Menschen dieser außerordentlichen Situation widerstehen oder wie werden sich Launen, Leistungsfähigkeit und auch Leistungswillen entwickeln – sprich wie wird sich Führung mit der weiteren Entwicklung befassen müssen.

Bislang gilt die Aussage, dass mit dem 20. April 2020 eine Rückkehr zur Normalität in Aussicht steht. Noch weiß aber niemand, ob das wirklich hält.
Legen wir dann auch einfach wieder den Schalter um und alles ist wie vorher?
Machen alle Geschäfte, Unternehmen, Gaststätten usw. sofort wieder auf und wir kehren zum gewohnten Alltag zurück?
Keine Kurzarbeit mehr, keine medizinischen Sorgen mehr – alles ist wieder gut?

So wird es selbst im besten Fall sicher nicht laufen – da muss ich gar nicht als Pessimist die Fahne des Bösen nach oben halten. Der Einschnitt ist aktuell zu tief – ein Exitplan liegt derzeit noch nicht vor, aber wir werden erst über längere Zeiträume Schritt für Schritt in das „normale“ Leben zurückkehren. Das heißt auch, dass wir in vielen Lebensbereichen weiter mit den Anforderungen werden umgehen müssen.

Führung wird sich daher in den nächsten Tagen mit den Abnutzungserscheinungen beschäftigen müssen.
Die Neugier auf die neuen Möglichkeiten, die Freude über die erlangte „Freiheit“ im Homeoffice, die Ideen zum Beschäftigen der Kinder – alles das und vieles mehr wird in den kommenden Tagen und Wochen abnehmen.
Das Frustrationspotenzial, die Einsamkeit, eine Überforderung in anderer Hinsicht als bisher wird zunehmen. Jeder Mensch wird in ungebremster Weise intensiv auf sich selbst zurückgeworfen werden.
Das ist zumindest meine vorsichtige Prognose.

Aber ich bin auch zuversichtlich. Schon heute machen Führungskräfte hier ganz viel richtig:

  • Wie-geht-es-uns-Runden zu Beginn von Meetings
  • kurze Einzelgespräche mit Mitarbeitern, um auch individuell zu reagieren
  • Thematisieren von emotionalen Aspekten, die vorher nicht angesprochen wurden
  • Erhöhung der Kommunikationsfrequenz mit jedem Mitarbeiter
  • uvm.

Das alles ist richtig und wichtig und abhängig von der Führungsspanne wird das eine Führungskraft auch zeitlich darstellen können. Aber eben auch nur, wenn Sie selbst genügend Kraft, Zuversicht und Antrieb hat – auch die Führungskraft ist „nur“ Mensch und ja nicht abgekoppelt von seiner/ihrer privaten, persönlichen Seite und deren Einflüssen.

Sind also Führungskräfte nur aus sich selbst heraus in der Lage mit allem fertig zu werden, was sich Ihnen als Herausforderung zeigt?
Bestimmt ja, aber bestimmt auch nicht.

Ja, jede Führungskraft hat wieder eine Führungskraft, die sich ja um sie kümmern soll und kümmert. Aber irgendwann ist diese Kette auch zu Ende.
Auch ist das Handwerkszeug nicht bei jeder Führungskraft so umfangreich, dass auch für jedes Thema die passende Reaktionsfähigkeit gegeben ist.
Die Themen sind vielschichtig und was ist mit privaten Umständen?
Kann hier der beruflich Vorgesetzte helfen?
Soll das überhaupt mein Ansprechpartner sein?

Wie so vieles in unserem Leben ist diese Situation nicht trivial. Es ist ganz normal im Leben, dass unser bisher erlerntes Instrumentarium in unbekannten Lagen versagen kann.
Wir müssen dann neu lernen, Neues erfahren.

Das geht aber nur selten „aus dem eigenen Saft“ heraus. Es braucht auch externe Impulse, Wissen von außen, um hier den Entwicklungsschritt zu machen.
Die Nutzungsfrequenz von kostenlosen Angeboten von Beratern, Coaches und Trainern zeigt, dass hier Bedarf ist – ganz häufig sind diese Angebote ausgebucht, die besprochenen Themen sehr vielfältig und häufig absolut individuell.
Die Menschen, die Hilfe bekommen haben, sind häufig sehr dankbar und wir reden hier über alle Etagen der Hierarchie über alle Branchen hinweg.

Jedes Unternehmen schaut jetzt zurecht auf’s Geld. Budgets müssen und werden auch umgeschichtet. Das ist alles auch richtig und notwendig.

Mein Rat ist aber – sparen Sie jetzt nicht an den falschen Stellen.
Ihren Führungskräften kommt gerade jetzt eine extrem wichtige, aber auch absolut herausfordernde Aufgabe zu.
Stellen Sie Ihren Führungskräften die Möglichkeit an die Seite Hilfe in Anspruch zu nehmen, stellen Sie auch dafür ein Budget zur Verfügung.

Wir, das Team der managementberatung björn harder, stehen Ihnen gern zur Verfügung, wenn Sie hier Hilfe brauchen oder auch erstmal nur laut denken wollen, wie so ein Angebot für Ihr Unternehmen aussehen kann. Sprechen Sie mich einfach an.

Bleiben Sie gesund und erfolgreich!

Was uns Corona so bringt…

Ein Virus zeigt uns Grenzen und Möglichkeiten

Das waren sie nun fast – die ersten 14 Tage Kontaktsperre, Schulschließung und Downgrade des öffentlichen Lebens im Zuge der Bekämpfung des Coronavirus.

Jeden einzelnen von uns hat diese Zeit vor ganz individuelle Herausforderungen und Probleme gestellt. Nachdem nun die erste Hektik von uns abfällt, die „technischen Themen“, sprich wie organisiere ich nun was, sich langsam aber sicher eingependelt haben, ist es aus meiner Sicht auch wieder die Zeit, den Blick nach vorne zu richten.

Jetzt entscheidet sich für jeden von uns mit welcher Haltung er dieser Krise, und davon sind wir berechtigt zu sprechen, begegnet. Welche der drei typischen Haltungen will der Einzelne annehmen? Angriff, Rückzug oder Starre? Die drei Ur-Instinkte mit denen wir auf Krisen reagieren.

Ich gebe zu, auch bei mir war für eine gewisse Zeit eine Starre vorhanden. Da war das Loch – WAS JETZT?
Inzwischen sehe ich das Ganze aber als reines Angriffsthema. Nicht im Sinne von „den Schuldigen suchen und bestrafen“ oder „körperliche Maßnahmen ergreifen“. Nein, viel mehr im Sinne von „gerade jetzt ist die Zeit etwas zu tun“.

Corona macht uns in Deutschland (neben allem Ärger und Einschränkungen, die ich hier gar nicht kleinreden oder wegdiskutieren will) auch ein Riesengeschenk. Wir haben jetzt die Chance uns mit Themen auseinanderzusetzen, die wir sonst in dieser Form keinesfalls angegangen wären.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass uns unsere Kanzlerin bescheinigt hat, dass das Internet für uns noch Neuland ist. Auch mit dem Homeoffice hatten wir bislang so unsere Probleme, technisch wie auch kulturell. Es war auch gepflegter Status von Managern, dass Flugreisen zu den unterschiedlichen Standorten weltweit auch für kleine Themen sein mussten – Präsenz zeigen war die Devise.
Selbstbestimmtes oder sogar selbstverantwortliches Arbeiten von einfachen Angestellten wurde zwar immer groß gefordert, aber die bisherige Führungskultur kam den meist nur minder nach.

Alles das wird jetzt mit Macht von einem kleinen Virus komplett auf den Kopf gestellt und wir müssen uns damit beschäftigen, wir müssen handeln, wir müssen uns umstellen. Auch ich in meiner Beratung, in meinen Trainings- und Coachingangeboten.

Ganz ehrlich hat das Thema Onlineberatung, -coaching, -training oder -meeting auch in meiner täglichen Praxis eine eher nachgeordnete Rolle gespielt. Heute bin ich aber froh, dass ich bereits meine Erfahrungen damit sammeln durfte und heute schon auf einen soliden Erfahrungsschatz aufbauen kann.

Corona zeigt uns auch, dass Profitdenken einen Schritt zur Seite treten und die Hilfe von Mensch zu Mensch in den Vordergrund rücken kann. Plötzlich boomen Hilfsangebote zu allen Themen und von allen Seiten, viele auch kostenlos oder zu einem Selbstkostentarif. Das finde ich sehr gut. Spannend alleine finde ich, welche Kreise, Stellen, Anbieter sich plötzlich berufen fühlen mit Angeboten auf den Markt zu treten. Höflich formuliert können einige bis diverse das Wort digital vielleicht fehlerfrei schreiben. Aber Erfahrung im digitalen Kontext oder gar mit Digitalisierung? Eher nicht.

Wenn ich denn jetzt angreifen will und werde, was ist denn meine Lösung – die Frage hat mich ein paar Tage beschäftigt. Die Antwort hat vier Standbeine und steht damit sehr solide, wie ein Tisch oder Stuhl. Sie können sich darauf verlassen.

1. Ein Krisensupportprogramm in meinem Beratungs-, Coaching und Trainingsumfeld, näheres dazu finden Sie unter www.mbharder.com

2. Ich möchte mit meinen vorhandenen Erfahrungen im digitalen Umfeld und Führungs- und Entwicklungsthemen auch praxisorientiert und direkt helfen und unterstützen. Dazu ist die Initiative „WasUnternehmen.tips“ entstanden. Hierbei handelt es sich um viele kleine Podcasts, die jetzt nach und nach zu den unterschiedlichen Themen erscheinen werden, die uns aktuell in unserem Leben im digitalen Umfeld herausfordern. Ich werde die Themen dabei so setzen, dass diese den Entwicklungsstand in unserer Arbeitswelt widerspiegeln werden. Wir entwickeln uns ja auch weiter und die Themen ändern sich.

3. Bereits im Jahr 2017 habe ich mit einem Beratungskollegen die Initiative „Reach-Control“ erschaffen, die jetzt wie der Deckel auf den Topf in diese Zeit passt. Hier werden wir die Inhalte nochmal nachschärfen, aber glauben Sie mir, die jetzigen Konzepte sind genau richtig für die Herausforderungen des digitalen Lebens in Zeiten von Corona.

4. In meinen verschiedenen Netzwerken stehe ich auch zu unterschiedlichen Formaten, kostenfrei oder kostenpflichtig, je nach Angebot, zur Verfügung und kann dort meine Erfahrungen ebenfalls einbringen und wieder viele Themen lernen, die dann in meinen Angeboten für meine Kunden nutzbar werden – Geben und Nehmen auf Augenhöhe.

Corona fordert mich heraus, fordert uns heraus, aber es gibt auch die passenden Antworten und Lösungen für die vor uns liegenden Fragestellungen.

#jetztwasunternehmen – mein Schlagwort für die jetzige Zeit.

Falls Sie mehr wissen wollen – sprechen Sie mich an.

Bleiben Sie erfolgreich und gesund!

Hallo liebe Leser!

Willkommen im Blog der managementberatung björn harder.

Nein, dies wird kein Corona-Blog, auch wenn er genau zu dieser Zeit entstanden ist. Ich gebe aber zu, dass die Umstände rund um diesen Virus und alle seine Auswirkungen mich durchaus dazu bewegt haben, mit diesem Blog zu beginnen.

In den letzten Wochen habe ich eine Menge Dinge gelesen, gehört, mit Freunden, Bekannten, Kunden, anderen Anbietern, Kollegen und vielen weiteren Menschen gesprochen, diskutiert und analysiert. Alles das bewegt mich, arbeitet in meinem Kopf.

Ich habe zugestimmt, abgelehnt, aufgenommen, verworfen, genickt und auch ungläubig den Kopf geschüttelt. Es ist unglaublich, was derzeit aktiv in unserem beruflichen und privaten Umfeld passiert.

Manchmal kommt es mir so vor, als hätte jemand „unglaubliche Beschleunigung“ gerufen und der Maschinengast hat den Hebel voll umgelegt. Andererseits erlebe ich auch „Vollbremsung“ und alles, was nicht wirklich gut gesichert ist, fliegt wie im Auto durch die Gegend.

Keiner weiß aus der Erfahrung, wie er mit der Situation umgehen soll, aber jeder ist hyperaktiv, dreht auf dem Teller und plötzlich wachsen Fachleute aus dem Boden, die bis gestern, sich um dieses Thema nicht gekümmert haben. Woher kommt bloß dieser ultimative Kompetenzzuwachs „über Nacht“? Ich glaube ich muss mal mit meinem Kopfkissen reden – der KnowHow-Transfer beim Drauflegen funktioniert irgendwie bei mir nicht.

Aus meiner Beratungstätigkeit weiß ich, dass das „regungslos vor der Schlange sitzen und hoffen, dass sie nicht beißt“ in einer solchen Situation nicht hilft. Wir brauchen Aktivität und es braucht auch Hilfestellung. Auch ich kann und will dazu meinen Beitrag leisten. Mehr dazu finden Sie (sofern Sie Interesse daran haben) ganz unten auf der Website dieses Blogs unter den Initiativen und auch auf der Homepage.

#jetztwasunternehmen – Abwarten reicht nicht. Jeder mit seinen Kompetenzen, aber vielfach sind die Themen komplexer und überwältigen uns. Dann braucht es Lösungen, aber bitte mit Hintergrund!

Wie gesagt, alles das und viel mehr noch gärt in mir und ich denke, dass dieser Blog ein Ventil dafür werden wird, wenn ich Dinge klarer sehe, pointieren will und weiteres mehr.

Ein Blog ist erstmal ein „Senden in die Menge“, aber Monologe machen mir keinen Spaß. Ich bitte daher jeden Leser ausdrücklich um Aktivität. Kommentieren Sie, teilen Sie, WIDERSPRECHEN Sie!

Niemand hat die Wahrheit und den Blick aufs Ganze – und ich sicher auch nicht. Aber gemeinsam können wir bestimmt Lösungen, Themen, Ansätze, Diskussionen finden, die uns alle etwas reicher machen – nicht monetär, aber professioneller.

Darauf freue ich mich schon.

Allen ein gutes Lesen und eine interessante Zeit mit meinen Zeilen.

Ihr
Björn Harder

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